Sterilisation beim Mann im Faktencheck
Was spricht für und gegen eine Sterilisation beim Mann?
Die Kinder sind aus dem Haus oder man wollte sowieso nie welche haben, die Partnerin möchte nicht mehr hormonell verhüten oder man möchte einfach selbst auf Nummer Sicher gehen - die Gründe für eine Sterilisation sind umfangreich und individuell. Doch was ist eigentlich eine Sterilisation und wie läuft der Eingriff überhaupt ab? Welche Vor- und Nachteile sprechen dafür?
Was ist eine Sterilisation?
Die Sterilisation beim Mann ist ein Verfahren, das eine dauerhafte Empfängnisverhütung gewährleistet. Es handelt sich dabei um einen chirurgischen Eingriff, bei dem die Samenleiter durchtrennt oder blockiert werden. Dadurch wird verhindert, dass Spermien in den Samenerguss gelangen und somit eine Befruchtung stattfinden kann. Etwa drei Prozent der Männer haben sich einer Studie zufolge sterilisieren lassen, meist im Alter ab vierzig Jahren.
Der Eingriff wird in der Regel ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert etwa 30 Minuten. Es gibt zwei Arten von Sterilisationsverfahren: die Vasektomie und die Vasoepididymostomie. Bei der Vasektomie werden die Samenleiter durchtrennt, während bei der Vasoepididymostomie der Samenleiter an einer anderen Stelle wieder angeschlossen wird.
Die Hoden werden bei einer Sterilisation übrigens in Ruhe gelassen, somit werden dort weiterhin Spermien produziert, die der Körper von selbst wieder abbaut. Die Menge an Samenflüssigkeit wird ebenfalls kaum beeinflusst, denn nur etwa 5 Prozent werden im Hoden produziert.
Was muss bei einer Sterilisation beachtet werden?
Die Sterilisation beim Mann ist ein sehr sicheres Verfahren und hat eine Erfolgsrate von mehr als 99 Prozent. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die Sterilisation kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bietet und auch nur durch extrem aufwändige und risikoreiche Verfahren rückgängig gemacht werden kann. Aus diesem Grund sollten Männer, die sich sterilisieren lassen möchten, sich sicher sein, dass sie keine weiteren Kinder mehr bekommen möchten.
Die Kosten für eine Sterilisation beim Mann fallen je nach Verfahren und medizinischer Diagnose unterschiedlich aus. Krankenkassen geben auf ihren Websites genaue Informationen zu den Kosten, jedoch pendelt sich der finanzielle Aufwand bei den meisten bei etwa 500 Euro ein.
Es gibt auch einige Risiken und Nebenwirkungen, die mit der Sterilisation verbunden sind. Zu den häufigsten gehören Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse im Bereich der Hoden und des Penis. In seltenen Fällen kann es auch zu Infektionen, Blutungen oder einer Reaktion auf die Anästhesie kommen.
Insgesamt ist die Sterilisation beim Mann ein sehr effektives Verfahren zur Empfängnisverhütung, das für Männer geeignet ist, die keine weiteren Kinder mehr bekommen möchten. Es ist jedoch wichtig, die Risiken und Nebenwirkungen des Eingriffs zu verstehen und eine informierte Entscheidung zu treffen.
Die Vorteile einer Sterilisation
Zuverlässige Verhütung
Die Vasektomie ist eine sehr zuverlässige Methode zur Verhütung. Sie bietet eine hohe Sicherheit, da die Samenleiter durchtrennt werden und keine Samenzellen mehr in den Ejakulatfluss gelangen können.
Keine Hormonbelastung
Im Gegensatz zu anderen Verhütungsmethoden wie der Pille oder der Spirale, bei denen Hormone eingesetzt werden, belastet die Vasektomie den Körper nicht mit zusätzlichen Hormonen.
Dauerhafte Lösung
Die Vasektomie gilt als dauerhafte Verhütungsmethode, die in der Regel nicht mehr rückgängig gemacht wird. Für Männer, die sicher sind, dass sie keine weiteren Kinder möchten, kann dies ein Vorteil sein.
Schneller Eingriff
Die Operation ist in der Regel schnell und unkompliziert. Es bedarf keiner stationären Behandlung und der Patient kann in der Regel direkt nach dem Eingriff nach Hause gehen.
Die Nachteile einer Sterilisation
Kein 100%iger Schutz
Wie bei jeder Verhütungsmethode gibt es auch bei der Vasektomie ein geringes Risiko, dass sie versagt und eine Schwangerschaft entsteht. Die Sterilisation bietet keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Es ist daher wichtig, weiterhin Barrieremethoden wie Kondome zu verwenden, um sich vor Geschlechtskrankheiten zu schützen.
Eingriff in den Körper
Die Vasektomie ist ein chirurgischer Eingriff und wie bei jeder Operation gibt es ein gewisses Risiko für Komplikationen wie Infektionen, Blutungen oder Schmerzen. Aber auch Nebenwirkungen wie Schwellungen und Blutergüsse sind normal. Auch während des Eingriffes kann es zu Komplikationen kommen, beispielsweise wenn der Patient die Anästhesie nicht verträgt.
Keine sofortige Wirkung
Nach der Vasektomie dauert es einige Wochen, bis alle noch vorhandenen Spermien aus dem Ejakulat ausgeschieden sind. In dieser Zeit muss zusätzlich verhütet werden.
Keine Möglichkeit der Umkehrung
Obwohl es prinzipiell möglich ist, eine Vasektomie rückgängig zu machen, ist dies ein komplexer Eingriff, der nicht immer erfolgreich ist und oft nur mit hohen Kosten verbunden ist. Die Techniker Krankenkasse spricht beispielsweise bei dem Verfahren von einer Erfolgsquote von lediglich 50 bis 70 Prozent.
Nichts überstürzen bei der Sterilisation
Es ist wichtig, dass Männer, die über eine Vasektomie nachdenken, sich ausreichend informieren und eine individuelle Entscheidung treffen, die ihren Bedürfnissen und Umständen entspricht. Es empfiehlt sich auch, vor dem Eingriff eine gründliche Beratung durch einen Facharzt in Anspruch zu nehmen.
Übrigens kann natürlich auch nach einer Sterilisation noch die ganzheitliche Therapie mit Kranus Edera in Anspruch genommen werden. Bei konkreten Fragen können Sie sich gern an Ihren Urologen oder Urologin sowie unser professionelles Patientenbetreuungsteam unter +49 89 124 146 79 (Mo-Fr von 9 bis 18 Uhr) wenden.