Der frühe Vogel fängt den Wurm

Kranus Health Vorsorgeuntersuchungen bei Männern

Liste aller relevanten Vorsorgeuntersuchungen für Männer

Vorsorgeuntersuchungen sind auch für Männer sehr wichtig, um frühzeitig mögliche gesundheitliche Probleme zu erkennen und zu behandeln. Leider tendieren viele Männer dazu ihre Gesundheit in den Hintergrund zu stellen und nicht zu priorisieren, was langfristig schlimme Folgen haben kann. Es gibt viele Gründe, warum Männer im Allgemeinen seltener zum Arzt gehen als Frauen. Einer der Hauptgründe ist, dass Männer oft das Gefühl haben, dass es schwach oder unmännlich ist, über gesundheitliche Probleme zu sprechen oder sich medizinischer Hilfe zu suchen. Viele Männer glauben auch, dass sie sich aufgrund ihres geschäftigen Lebensstils keine Zeit für Arztbesuche nehmen können oder dass sie sich selbst heilen können, indem sie einfach abwarten oder sich selbst behandeln. Ein weiterer Grund ist, dass Männer im Allgemeinen weniger vorsorglich sind als Frauen und nur zum Arzt gehen, wenn sie bereits Symptome haben oder sich sehr krank fühlen. Es ist wichtig, dass Männer verstehen, dass regelmäßige Arztbesuche und Vorsorgeuntersuchungen wichtig sind, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, was letztendlich zu einem besseren Gesundheitszustand führt.

Die KKH Kaufmännische Krankenkassen berichtete 2018, dass im Jahr 2017 knapp 94 Prozent aller KKH-versicherten Frauen einen Arzt oder eine Ärztin aufriefen. Dagegen waren es bei den Männern nur 84 Prozent. Zudem namen Frauen im Schnitt zehnmal eine ambulante ärztliche Versorgung in Anspruch, Männer hingegen nur sechsmal. Als Grund wird oft Zeitmangel angegeben, aber auch die Angst vor einer schlimmen Diagnose. Einer solchen Diagnose kann jedoch durch einen gesunden Lebensstil sowie mit den entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen vorgebeugt werden.

Hier sind einige wichtige Vorsorgeuntersuchungen, die Männer in regelmäßigen Abständen durchführen sollten:

Allgemeine Gesundheitsuntersuchungen bei Männern

Diese sollte alle 1-2 Jahre erfolgen und beinhaltet eine körperliche Untersuchung, Blutdruckmessung, Bluttests und möglicherweise eine Urinuntersuchung sowie die Kontrolle des Impfstatus. Hier wird hauptsächlich das Ziel verfolgt Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenleiden oder Diabetes schon im Frühstadium  zu erkennen. Die allgemeine Gesundheitsuntersuchung kann beim üblichen Hausarzt oder Hausärztin durchgeführt werden.

Zahnarztuntersuchung

Männer sowie Frauen sollten mindestens einmal jährlich eine Zahnarztuntersuchung durchführen lassen, um Zahnprobleme wie Karies oder Zahnfleischerkrankungen zu vermeiden. Wenn notwendig, werden auch Röntgenaufnahmen gemacht, um eventuelle Karies oder andere Veränderungen im Kieferknochen aufzudecken. Nach der Untersuchung gibt der Zahnarzt Empfehlungen zur Zahnpflege und kann gegebenenfalls eine weitere Behandlung empfehlen.

Vorsorgeuntersuchungen bei Männern ab 30

Männer sollten einmal jährlich von einem Dermatologen auf Hautkrebs untersucht werden. Ab dem 35. Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre ein Screening zur Hautkrebsvorsorge durch einen Dermatologen. Dabei wird die gesamte Haut, inklusive Leberflecken, untersucht, um schwarzen und hellen Hautkrebs frühzeitig zu erkennen. Männer mit heller Haut, vielen Muttermalen oder einer familiären Vorgeschichte sind besonders gefährdet. Die Untersuchung dauert etwa 10-20 Minuten und umfasst eine Anamnese, Beratung zu individuellem Hauttyp, Risikofaktoren und Selbstkontrolle.

Vorsorgeuntersuchungen bei Männern ab 40

Männern wird empfohlen, ab einem bestimmten Alter regelmäßig ihre Prostata und äußeren Geschlechtsorgane untersuchen zu lassen. Die Untersuchung wird einmal jährlich von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Dabei tastet die Urologin oder der Urologe die Prostata und die zugehörigen Lymphknoten ab und untersucht auch die äußeren Geschlechtsorgane auf Unregelmäßigkeiten. Wenn Veränderungen festgestellt werden, wird eine Gewebeprobe genommen, um die Veränderungen abzuklären. Zudem erhalten die Patienten eine Anleitung zur Selbstuntersuchung der Hoden.

Ein weiterer möglicher Test ist der PSA-Test. Dabei wird der PSA-Gehalt im Blut bestimmt, um eine krankhafte Veränderung der Prostata festzustellen. Die Kosten für den Test werden jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Eine private Krankenzusatzversicherung kann hier sinnvoll sein.

Augenuntersuchung

Männer sollten ab dem 40. Lebensjahr alle 2-3 Jahre eine Augenuntersuchung durchführen lassen, um Augenerkrankungen wie Grauen Star oder Glaukom frühzeitig zu erkennen.

Vorsorgeuntersuchungen bei Männern ab 50

Für Männer ab dem 50. Lebensjahr wird eine jährliche Untersuchung auf Prostatakrebs empfohlen, während eine Darmkrebsvorsorge ab diesem Alter alle 10 Jahre empfohlen wird. Zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr können Männer und Frauen jährlich einen Stuhltest durchführen lassen. Bei auffälligen Ergebnissen wird in der Regel eine Darmspiegelung durchgeführt, die Männer bereits ab dem 50. Lebensjahr in Anspruch nehmen können. Ab dem 55. Lebensjahr können Frauen und Männer entweder alle zwei Jahre eine Stuhluntersuchung oder zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren durchführen lassen. Ist das Ergebnis der ersten Darmspiegelung unauffällig, ist erst nach zehn Jahren eine erneute Untersuchung notwendig, und zusätzliche Stuhluntersuchungen sind nicht mehr erforderlich. Da das Risiko für Darmkrebs mit zunehmendem Alter steigt, ist eine regelmäßige Darmspiegelung in einer gastroenterologischen Praxis die beste Vorsorgemaßnahme zur Früherkennung. Es ist ratsam, sich von einem Hausarzt beraten zu lassen, wie oft eine Untersuchung in jedem individuellen Fall notwendig ist, insbesondere bei genetischen Faktoren wie Krebserkrankungen in der Familie. Die gesetzlichen Krankenkassen erinnern in der Regel alle fünf Jahre an die Darmspiegelung zur Darmkrebsvorsorge, da sich die meisten Darmtumore langsam entwickeln.

Vorsorgeuntersuchungen bei Männern ab 60

Männern ab dem Alter von 65 Jahren wird empfohlen, neben den bisherigen Untersuchungen auch eine Untersuchung der Bauchschlagader durchführen zu lassen. Der Grund dafür ist, dass ab diesem Alter das Risiko steigt, dass die Aorta im Bauchraum reißt. Besonders gefährdet sind Raucher und Männer mit Bluthochdruck. Etwa 0,7 Prozent der über 65-Jährigen erleiden eine Ausbuchtung der Bauchschlagader, die als Aneurysma bezeichnet wird und innere Blutungen verursachen kann. Da das Aneurysma im Laufe der Zeit größer wird, kann die Aorta irgendwann dem Druck nicht mehr standhalten und reißen. Das größte Risiko besteht darin, dass Betroffene das Aneurysma anfangs nicht bemerken. Beschwerden treten erst in einem späten Stadium auf, wenn das Leben bereits akut gefährdet ist. Die Untersuchung der Bauchschlagader erfolgt durch ein schmerzloses Screening mittels Ultraschall und dauert nur wenige Minuten. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten des Screenings einmalig für Menschen ab dem Alter von 65 Jahren.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Empfehlungen je nach individuellen Gesundheitszustand und familiärer Vorgeschichte variieren können. Daher ist es am besten, sich mit einem Arzt zu beraten, um die für Sie am besten geeigneten Vorsorgeuntersuchungen zu bestimmen.

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