DINKS-Studie zur Wirksamkeit der digitalen Gesundheitsanwendung Kranus Mictera für Frauen mit Harninkontinenz erreicht starke klinisch relevante Ergebnisse

Berlin / München, 20. Februar 2025

München/Berlin 20.02.2025 – Harninkontinenz ist ein Tabuthema, das viele Frauen betrifft und erhebliche psychosoziale Belastungen verursacht. Für eine erfolgreiche Bewältigung braucht es ein Konzept, das Ärzt:innen und Patientinnen gleichermaßen stärkt. Die digitale Therapie (DiGA) Kranus Mictera von Kranus Health bietet eine wirksame Lösung zur Symptomkontrolle und zur Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen. Die DiGA verkürzt die Patientinnenaufklärung und unterstützt bei der Vermittlung von Verhaltens- und Lebensstiländerungen. Dabei verfolgt die Therapie einen effektiven, ganzheitlichen Ansatz, der über den Beckenbodentrainer hinausgeht und zeitlich und örtlich ungebunden ist. Der klinische Nutzen von Kranus Mictera wurde nun in der randomisierten, kontrollierten DINKS-Studie belegt. Nach 12 Wochen zeigten behandelte Patientinnen signifikante Verbesserungen in den Symptomwerten, in der Lebensqualität und der Patientensouveränität – 86,5% der Patientinnen erreichen eine Verbesserung ihrer Symptome (gemessen am ICIQ-SF) und 23% haben am Ende der Therapie keine Inkontinenz mehr. Diese Ergebnisse unterstreichen das therapeutische Potential der App und begründen den Antrag auf dauerhafte Aufnahme von Kranus Mictera in das Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA).

Harninkontinenz betrifft 15 % aller Frauen – und noch immer ein Tabuthema

Mit einer Prävalenz von 15 % leiden in Deutschland ca. 50 % mehr Frauen als Männer unter einer der drei Hauptformen der Harninkontinenz: Belastungs- oder Stressinkontinenz, Dranginkontinenz und Mischinkontinenz [1]. Obwohl die Häufigkeit von Harninkontinenz mit steigendem Alter zunimmt, betrifft die Erkrankung auch einen erheblichen Anteil der Frauen unter 60 Jahre. Bei jungen Patientinnen ist Harninkontinenz besonders häufig mit psychischen Komorbiditäten, wie Erschöpfung, Depression und Ängsten und einer eingeschränkten Lebensqualität verbunden. Dennoch bleibt der unkontrollierte Harnverlust häufig unbehandelt – aufgrund von Tabuisierung und Unterdiagnose [2], aber auch in Ermangelung praktikabler multimodaler Therapien. Zwar stehen für die Behandlung der verschiedenen Inkontinenzformen angepasste Therapieansätze wie Physiotherapie, Beckenbodentraining, Miktionsmonitoring, operative Verfahren, zur Verfügung. In der Praxis lassen sich die evidenzbasierten Empfehlungen für multimodale Therapieprogramme [3] jedoch oft schwer umsetzen. Ein engmaschiges interdisziplinäres Monitoring der Betroffenen ist häufig im Praxisalltag nicht realisierbar [4]. Gerade bei Patientinnen im berufstätigen Alter erschweren berufliche und familiäre Verpflichtungen häufig zudem die Wahrnehmung regelmäßiger Therapieangebote, sodass flexible Lösungen erforderlich sind.

Kranus Mictera – individualisierte DiGA schließt Versorgungslücke

Um Frauen mit Harninkontinenz zu unterstützen, hat Kranus Health in Kooperation mit führenden Urologie-und Beckenbodentherapieexperten die digitale Therapie Kranus Mictera entwickelt [5]. Ziel der Therapie, die als App zur Verfügung steht, ist es, die Symptome sowie die Lebensqualität von betroffenen Frauen durch ein niedrigschwelliges, individualisiertes und ortsunabhängiges Therapieangebot zu verbessern. Kranus Mictera integriert dabei ein breites Spektrum empfohlener Behandlungsmaßnahmen, wie Blasentraining, Beckenbodentraining, ein digitales Miktionstagebuch sowie edukative Inhalte für ein besseres Krankheitsverständnis von Betroffenen. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz adressiert die digitale Therapie verschiedene Aspekte der Harninkontinenz und ermöglicht eine umfassende und patientenorientierte Therapie bei Stress-, Drang- und Mischinkontinenz. Die Übungen werden wöchentlich auf Basis des Patienten-Feedbacks individuell angepasst. Kranus Mictera kann als Mono- oder als Basistherapie in Kombination mit anderen Ansätzen sowie als Folgetherapie oder zur Überbrückung von Wartezeiten angewendet werden und bietet Patientinnen eine flexible und wirksame Therapie im Alltag. Eine dauerhafte Aufnahme der digitalen Therapie in das Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wird basierend auf den Ergebnissen der DINKS-Studie angestrebt.

Die DINKS-Studie belegt die Wirksamkeit der Behandlung

Die DINKS-Studie, die unter der Leitung von Prof. Dr. Axel Haferkamp an der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Universität Mainz durchgeführt wurde, untersuchte die Wirksamkeit von Kranus Mictera in Bezug auf die Reduktion von Inkontinenzepisoden (primärer Endpunkt) sowie auf die Verbesserung der Inkontinenzschwere, der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, der Patientensouveränität und der subjektiven Verbesserung des Gesundheitszustands über einen Beobachtungszeitraum von 12 Wochen. Für die prospektive, einfach verblindete Studie wurden 194 Teilnehmerinnen über 18 Jahre mit Stress-, Drang-, oder Mischinkontinenz im Verhältnis 1:1 in eine Interventionsgruppe (übliche medizinische Versorgung + Kranus Mictera) und eine Kontrollgruppe (übliche medizinische Versorgung) randomisiert. Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigte die Interventionsgruppe eine signifikante und klinisch bedeutsame Verminderung der Inkontinenzepisoden um 59,2% (p<0,0001; Cohens d = 1,35), 23% der Patientinnen in der Interventionsgruppe berichteten zum Ende der Therapie keine Inkontinenzepisoden mehr. Darüber hinaus zeigten sich in allen sekundären Endpunkten, die mittels validierter Fragebögen erhoben wurden, signifikante Verbesserungen. 91,30% der Patientinnen in der IG gaben über den PGI-1 an, dass sich ihr Gesundheitszustand verbesserte. Hervorzuheben ist außerdem eine hohe Adhärenz – 90,63% der Patientinnen gaben an, die App mindestens einmal pro Woche genutzt zu haben, davon 86% mehrfach wöchentlich.


Über Kranus Health

Kranus Health schließt bestehende Versorgungslücken in der Urologie und bietet Patient:innen umfassende, Behandlungsmöglichkeiten mit Hilfe digitaler Therapien. Tabuthemen im Gesundheitsbereich sollen aktiv angesprochen werden, um den Zugang zu einer optimalen Versorgung zu erleichtern. Ziel ist es, durch digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen. Viele bestehende Maßnahmen werden in Leitlinien empfohlen, aber im klinischen Alltag oft vernachlässigt oder sind unbekannt. Gleichzeitig sparen Ärzt:innen durch den Einsatz digitaler Therapien wertvolle Zeit bei der Aufklärung und Wissensvermittlung. Kranus Health setzt wissenschaftliche Erkenntnisse in digitale Lösungen um – für eine nachhaltige Patientenversorgung und eine spürbare Entlastung der Ärzteschaft.

 Referenzen 

  1. Beutel ME et al. Prevalence of urinary incontinence in the German population. Urologe A. 2005;44(3):232-8.

  2. DGGG O, SGGG. Female Urinary Incontinence. Guideline of the DGGG, OEGGG and SGGG (S2k-Level, AMWF Registry No. 015-91, December 2021. In: DGGG O, SGGG, editor.: AWMF; 2021.

  3. Burkhard FC et al. e. EAU guidelines on Urinary Incontinence in Adults. Arnheim: EAU Guideline Office; 2020.

  4. Todhunter-Brown A et al. Conservative interventions for treating urinary incontinence in woman: an Overview of Cochrane systematic reviews. Cochrane Database of Systematic Reviews 2022,9: CD012337.

  5. https://static1.squarespace.com/static/655ce9bee9eb557c312f3257/t/6787cd3880745a35dd77131f/1736953144752/KRANUS-Mictera-Gebrauchsanweisung_20250115_DE.pdf

 

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Kranus Health initiiert klinische Studie zur Evaluation einer neuen Gesundheitsanwendung zur Behandlung von Inkontinenz bei Frauen