“App auf Rezept” bei erektiler Dysfunktion: erste erstattungsfähige und leitliniengerechte digitale Therapie zugelassen.

Berlin / München, 20. Dezember 2021 - Fachpresse

Erektionsstörungen sind weit verbreitet, fast jeder zweite Mann ab 50 Jahren ist betroffen. Nach wie vor ist die Erkrankung ein Tabuthema und wird weder vom Patienten noch vom Arzt gern angesprochen. Alle medizinischen Leitlinien empfehlen eine ursachenorientierte Therapie mit dem Fokus auf der Reduktion von Risikofaktoren. Die damit verbundenen Lebensstilveränderungen sind für die Betroffenen oft schwer zu realisieren. Motivation, Verfügbarkeit und Kosten spielen dabei die entscheidende Rolle. Diese Versorgungslücke wird nun von der ersten urologischen “App auf Rezept” geschlossen. Die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA)(1) “Kranus Edera” ist die erste durch das Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassene Therapie, die über digitales Coaching eine ganzheitliche Behandlung von Erektionsstörungen ermöglicht. Die Therapie wurde von einem interdisziplinären Expertenteam unter der medizinischen Leitung von Prof. Dr. Kurt Miller - Professor für Urologie an der Berliner Charité entwickelt. Diese kann alleine oder in Kombination mit PDE-5-Hemmern (z.B. Sildenafil, Tadalafil) eingesetzt werden, ist als Leistung der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) voll erstattbar und kann extrabudgetär abgerechnet werden.

App erleichtert die Umsetzung der Leitlinien

Die Kranus Edera App hilft den behandelnden ÄrztInnen, die Leitlinien besser umzusetzen - und das ohne Mehraufwand für das Praxisteam. Das digitale Coaching erlaubt es dem Patienten, seine Erkrankung selbstständig, unabhängig und aktiv zu behandeln. Dabei besteht die Rolle der Ärztin oder des Arztes primär darin, die erektile Dysfunktion zu diagnostizieren und geeigneten Patienten Kranus Edera zu verordnen. Die 12-wöchige digitale Therapie kann dann sowohl in Kombination als auch als Alternative zu PDE-5-Hemmern eingesetzt werden. “Einige Patienten vertragen die blaue Pille nicht oder wollen sie einfach nicht (mehr) einnehmen.” erklärt Prof. Miller. Besonders wichtig: Im Gegenteil zu den Potenzpillen wird die “App auf Rezept” von allen Gesetzlichen Krankenkassen 100% erstattet. Die Verordnung wird anhand der GOP 01470 vergütet und erfolgt extrabudgetär auf Rezept.

Therapie für vielfältige Patientenprofile geeignet

Das 12-wöchige digitale Coaching-Programm besteht aus Beckenbodentraining, physiotherapeutischen Übungen, kardiovaskulärem Ausdauertraining und Übungen zur Achtsamkeit und Körpererfahrung sowie sexualtherapeutischen Inhalten. Die ergänzende tägliche Wissensvermittlung hilft dabei, die zugrundeliegenden Prinzipien der erektilen Funktion und den Einfluss von Lebensstilfaktoren, wie z.B. Ernährung oder Stress, besser zu verstehen. Die App kann für Männer über 18 Jahren mit Erektionsproblemen (ICD Code N48.4) eingesetzt werden. Es eignet sich für Männer, die nur wenig körperlich aktiv waren oder kardiovaskulär vorerkrankt sind ebenso wie für jüngere, ansonsten gesunde, Männer, die oft eher mit psychischen Ursachen zu kämpfen haben.

Erste Daten zeigen Verbesserung der Erektion und der Lebensqualität

Der multidisziplinäre Ansatz der Therapie beinhaltet Elemente, deren Wirksamkeit in der Fachliteratur vielfach belegt ist. Erste Daten der Kranus Edera App wurden im September auf dem 73. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. in Stuttgart präsentiert. 96 Prozent der eingeschlossenen Patienten zeigten eine Verbesserung des IIEF-5-Scores(2) und zwar um durchschnittlich 4,5-Punkte nach Teilnahme an der digitalen Therapie. “Neben einer signifikant verbesserten erektilen Funktion, zeigte die große Mehrheit der Patienten eine Verbesserung der Lebensqualität und der Gesundheitskompetenz.” erklärt Dr. Laura Wiemer, Urologin und medizinische Direktorin bei Kranus Health. 44 Patienten hatten an der Datenerhebung teilgenommen. Eine begleitende Therapie mit PDE-5-Hemmern war zugelassen, wenn diese bereits zuvor genutzt wurden. Eine große, randomisiert-kontrollierte Studie ist für Anfang 2022 in Zusammenarbeit mit Frau Prof. Dr. med. Sabine Kliesch und dem Universitätsklinikum Münster geplant.

Erste DiGA in der Urologie

Kranus Edera ist eine von mittlerweile 27 gelisteten digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), die man als Ärztin oder Psychotherapeut als Teil der Regelversorgung verschreiben kann. DiGAs gibt es bisher in den Bereichen Neurologie, Innere Medizin, HNO, Orthopädie und Psychologie. Mit Kranus Edera steht nun erstmals eine digitale, effektive Therapie zur Behandlung einer urologischen Erkrankung zur Verfügung. “Das Ziel von Kranus Health ist die Behandlung durch den Urologen digital zu unterstützen - ohne jeglichen Mehraufwand”, erklärt Mitgründer und vertrieblicher Leiter Thilo Kleinschmidt, MBA. Die App kann alleine oder in Kombination mit PDE-5-Hemmern zur Behandlung von Erektionsproblemen verschrieben werden, wird voll erstattet und hat praktisch keine Nebenwirkungen. Für die betroffenen Männer ist das ein echter Fortschritt.


Über die App Kranus Edera

Das Unternehmen Kranus Health hat mit Kranus Edera eine digitale Gesundheitsanwendung zur ursachenorientierten Behandlung von Männern mit erektiler Dysfunktion (ED) entwickelt, die als leitliniengerechte Therapie eine Versorgungslücke im Bereich Erektionsprobleme schließt. Nutzer der App (iPhone und Android) absolvieren ein 12-Wochen-Therapie bestehend aus Beckenbodentraining, physiotherapeutischen Übungen, kardiovaskulärem Ausdauertraining und Übungen zur Achtsamkeit und Körpererfahrung sowie sexualtherapeutischen Übungen. Patienten erhalten täglich neue Übungen, die in ihrer Intensität und Komplexität auf Basis des Feedbacks durch den Patienten personalisiert werden. Kranus Edera basiert auf dem Prinzip des digitalen Coachings, das persönliche multidisziplinäre Rehabilitation ermöglicht. Der multidisziplinäre Ansatz beinhaltet mehrere Therapieelemente, deren Wirksamkeit in der Behandlung von erektiler Dysfunktion in der Fachliteratur vielfach belegt ist. Ergänzend erhalten Patienten täglich Inhalte zur Wissensvermittlung, um ihr Verständnis für die zugrundeliegenden Prinzipien der erektilen Funktion und den Einfluss von Lebensstilfaktoren, wie z.B. Ernährung oder Stress, zu verbessern.

Über Kranus Health

Kranus Health löst die gesundheitlichen Probleme von Männern, über die keiner spricht. Dafür entwickelt Kranus Health digitale Therapien im Bereich Männergesundheit. Mit Kranus Edera hat das Unternehmen, die erste digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) als voll erstattungsfähige “App auf Rezept” zur Behandlung von Erektionsproblemen und ihren Ursachen auf den Markt gebracht. Kranus Health ist unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Kurt Miller, ehemaliger Chefarzt der Urologie an der Berliner Charité, gegründet worden. Die Mitgründer und Co-CEOs Jens Nörtershäuser & Thilo Kleinschmidt kennen sich seit vielen Jahren über ihre gemeinsame Zeit bei McKinsey. Nikolay Dimolarov (u.a. Celonis) ergänzt das vierköpfige Gründerteam als Chief Technology Officer. Inzwischen besteht das internationale Team bei Kranus Health aus über 70 Mitarbeitenden, die an den Unternehmensstandorten München und Berlin tätig sind. Das Unternehmen plant die Entwicklung weiterer digitaler Therapien und die Internationalisierung, um die Gesundheitsversorgung für Männer auf der ganzen Welt zu verbessern.

(1) Nach der digitalen Gesundheitsanwendungen-Verordnung (DiGAV) muss eine DiGA ein zertifiziertes Medizinprodukt der Risikoklassen I und IIa nach MDR Verordnung (EU) 2017/745 über Medizinprodukte, beziehungsweise gemäß der Übergangsvorschriften nach MDR Richtlinie 93/42/EWG über Medizinprodukte sein und positive Versorgungseffekte nachweisen können. Positive Versorgungseffekte sind neben dem medizinischen Nutzen patientenrelevante Struktur-und Verfahrensverbesserungen. Die wissenschaftliche Evidenz der Apps muss durch qualitativ hochwertige Studien nachgewiesen werden und wird durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geprüft.

(2) Der International Index of Erectile Function (IIEF) ist ein international validierter Fragebogen, welcher bei der Einschätzung der Schwere der erektilen Dysfunktion und bei der Evaluation des Therapieerfolges eingesetzt wird.

 

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