Natürliche Alternativen für Potenzmittel

Kranus Edera Natürliche Alternativen zu Potenzmitteln

Erektionsstörungen natürlich behandeln

Erektionsstörungen sind ein Problem, mit dem man sich ungern auseinandersetzen möchte. Wer dann gut gemeinte Ratschläge à la “Nimm doch einfach ne blaue Pille!” anhören muss, kann verständlicherweise genervt sein. Nicht jeder möchte gern Medikamente nehmen, insbesondere wenn gegebenenfalls Herzprobleme vorliegen oder man generell einen natürlichen Lebensstil vorzieht. Wenngleich wir Potenzmittel grundsätzlich nicht verurteilen und der Wirkung voll vertrauen, haben wir natürlich vollstes Verständnis für persönliche Präferenzen.

Pflanzliche Mittel zur Behandlung von erektiler Dysfunktion bilden für viele Nutzer eine sanfte und beruhigende Alternativtherapie dar. Entsteht bei Betroffenen ein großer Leidensdruck oder sind körperliche Gründe die Ursache der erektilen Dysfunktion, raten Mediziner in der Regel zu rezeptpflichtigen Mitteln. Die Effekte auf die Erektionsfähigkeit sind hier nachweislich höher.

Ein Ersatz für Viagra, Tadalafil, Sildenafil, etc., von Mutter Natur ist in den Weiten des Internets überall zu finden. Doch was können die natürlichen Alternativen für Erektionsstörungen wirklich?

Phytopharmaka, die Potenzpillen mit pflanzlichen Inhaltsstoffen

Gar nicht mal so weit weg von den klassischen Potenzpillen sind die sogenannten Phytopharmaka. Darunter fallen Arzneimittel, deren Wirkstoffe pflanzlicher Herkunft sind. Ob einzelne Extrakte oder als Zusammensetzung verschiedener Pflanzen, ist dabei egal. Wie bei chemisch hergestellten Medikamenten ist auch bei Phytopharmaka eine Prüfung auf Verträglichkeit und Wirksamkeit über einen längeren Zeitraum notwendig, damit das Produkt auf den Markt gelassen werden darf. So wird die Qualität gesichert und schädliche Nebenwirkungen ausgeschlossen.

Im Fall von erektiler Dysfunktion haben sich besonders Phytopharmaka mit Extrakten aus diversen Heilpflanzen durchgesetzt. Ginseng, Maca oder Yohimbin sind die üblichen Inhaltsstoffe, später gehen wir noch detaillierter auf die einzelnen Wirkstoffe ein. Je nach Substanz ist die Darreichungsform unterschiedlich, so kann das Medikament in Pulverform, als Tablette oder über Tropfen verabreicht werden.

Trotz der pflanzlichen Herkunft der Medikamente sollte immer ein Arzt oder Apotheker vor Einnahme befragt werden, obwohl das “natürliche Viagra” rezeptfrei erhältlich ist.

Ginseng, die potenzfördernde Wurzel aus Asien

Eine Wurzel als Allheilmittel für Potenzprobleme? Ganz so einfach ist es leider nicht.

Ginseng oder genauer gesagt Panax Ginseng (eine Untergruppe der Ginsengwurzeln, im Folgenden wird der Einfachheit halber nur von Ginseng gesprochen) gilt in Asien als Symbol für Gesundheit und Kraft. Inwiefern hilft Ginseng also zur Potenzsteigerung?

Die Ginsengwurzel gilt als eines der nährstoffreichsten Lebensmittel der Welt. 

So deckt sie eine Bandbreite an für den Körper notwendigen Stoffe ab, denn sie ist reich an Aminosäuren, sowie zahlreichen Mineralstoffen, wie Calcium, Kupfer, Eisen, Mangan, Phosphor, Kalium und Zink. Zudem sind in ihr B-Vitamine sowie Vitamin C und Vitamin E enthalten.

In der chinesischen und koreanischen Medizin wird die Wurzel des Ginseng bereits seit 3.000 bis 5.000 Jahren genutzt. Ältere Quellen versprechen sogar verjüngende oder sogar lebensverlängernde Wirkungen. Bis in die heutige Zeit erfreut sich die Wurzel großer Beliebtheit, auch in der westlichen Welt. Auch bei Stress oder fehlender innerer Balance wird die Ginsengwurzel eingesetzt.

Ginseng wird bei zahlreichen körperlichen und mentalen Problemen eingesetzt:

  • Sowohl hohen als auch niedrigen Blutdruck soll Ginseng ausgleichen können.

  • Menstruationsbeschwerden sollen durch Ginseng gelindert werden können, eben soll ein unregelmäßiger Zyklus reguliert werden können.

  • Appetitsenkung und zugleich Anregung des Stoffwechsels zählen ebenfalls zu den erhofften Wirkungen des Ginseng.

  • Allgemeine Entspannung und Wohlbefinden sollen bei regelmäßiger Einnahme verbessert werden, da sich Ginseng positiv auf das Immun- und Hormonsystem auswirkt. Als Mittel für mehr Energie, Ausdauer und Kraft soll es die Konzentration verbessern.

  • Das Wichtigste zu Schluss: Ginseng-Tee wirkt wie eine Art Potenzmittel und ist somit eine gute Waffe gegen Erektionsprobleme.

Bei all diesen Versprechungen, ist es natürlich wichtig die Fakten im Auge zu behalten. Eine Studie untersuchte die Wirkung von Ginseng auf Männer mit erektiler Dysfunktion und konnte im Vergleich zur Placebogruppe nur geringfügige Unterschiede herausstellen. Es kann jedoch möglicherweise eine Verbesserung der Fähigkeit, befriedigenden Geschlechtsverkehr zu haben, festgestellt werden. Im Vergleich zu PDE-5-Hemmern, etablierten Medikamenten bei erektiler Dysfunktion, konnte sich Ginseng nicht beweisen. Die Einnahme von Ginseng ist grundsätzlich ungefährlich, jedoch wird abgeraten, die Wurzel länger als 6 Monate am Stück zu konsumieren.

Trotzdem ist Ginseng eine tolle Ergänzung zu anderen Maßnahmen, die zur Verbesserung einer erektilen Dysfunktion führen sollen (ein aktiver Lebensstil, Beckenbodenübungen, Physiotherapie, mentale Trainings, etc.). Die Einnahme von Ginseng kann in unterschiedlichen Formen erfolgen, z.B. als Flüssigkeitsextrakt, Pulver, Tablette, getrocknet oder frisch. Für die Herstellung des Tees eignet sich am besten die frische Ginseng-Wurzel. Auch als Zusatz in einer Hühnersuppe ist Ginseng ein beliebtes Lebensmittel.

Horny Goat Weed, das “geile Ziegenkraut”

Horny Goat Weed bezieht sich auf verschiedene Arten von Kräutern der Gattung Epimedium und ist auch als "Yin Yang Huo" bekannt. Es enthält Chemikalien, die die Durchblutung fördern und die Sexualfunktion verbessern können. Außerdem enthält es Phytoöstrogene, Chemikalien, die ähnlich wie das Hormon Östrogen wirken.

Als Verwandter der Elfenblumen-Gewächsen enthält es den Wirkstoff Icariin. Es wird angenommen, dass es eine ähnliche, aber deutlich schwächere Wirkungsweise als die berühmte „blaue Pille” haben könnte – es gibt jedoch einen Haken. Die Wirkung tritt erst nach chemischer Modifizierung ein. Dadurch geht wiederum der natürliche Charakter des Arzneistoffs verloren.

Betroffene verwenden “geiles Ziegenkraut” gegen erektile Dysfunktion, sexuelle Probleme, schwache und brüchige Knochen, Gesundheitsprobleme nach der Menopause und andere Beschwerden, aber es gibt keine guten wissenschaftlichen Beweise, um eine dieser Anwendungen zu unterstützen.

Im Zusammenhang mit Erektionsproblemen wurde Icariin bisher fast nur an Tieren getestet – es liegen keine klinischen Studien für den Menschen vor, sodass die Wirksamkeit oder mögliche Gegenanzeigen von Icariin wissenschaftlich unbelegt ist. Dennoch ist Horny Goat Weed eines der meistverkauften natürlichen Potenzmittel weltweit.

Yohimbin, das afrikanische “Potenzholz”

Die gelbe Liste beschreibt Yohimbin als ein Indolalkaloid aus der Rinde des westafrikanischen Yohimbe-Baumes, das als Antagonist an alpha-2-adrenergen Rezeptoren wirkt und zur Behandlung von erektiler Dysfunktion angewendet wird. Es wird  zur unterstützenden Behandlung der leichten bis mittelschweren erektilen Dysfunktion angewendet. Aber auch als Unterstützung zum Gewichtsverlust wird Yohimbin eingesetzt. Tägliche Einnahme von 2–3 Gaben zwischen 8 und 15 mg sollen nach wenigen Tagen Wirkung zeigen, sobald ein gewisser Pegelstand des Wirkstoffes im Körper aufgebaut wurde. Eine Verstärkung dieses Effekts kann mit Ephedrin, Acetylsalicylsäure und Coffein erzielt werden.

Yohimbin wird eine aktivierende Wirkung nachgesagt: Nach der Einnahme erhöht sich bei vielen Anwendern der Blutdruck und das Herz schlägt schneller. Zudem soll die Blutzufuhr in den Penis optimiert werden, indem sich die Muskelzellen der Schwellkörper entspannen und die Leistungsfähigkeit bei sexueller Aktivität verbessert wird. Yohimbin werden auch aphrodisierende Wirkungen nachgesagt. Nicht ohne Grunde trägt der Baum auch die Bezeichnung “Potenzholz”. 

Doch auch hier ist Vorsicht besser als Nachsicht: Die Ergebnisse von Studien sind teilweise gegensätzlich oder stellen nur einen sehr geringen Effekt fest. Zudem kann es zu Komplikationen und Nebenwirkungen kommen, wenn Anwender bereits unter Bluthochdruck, Leberbeschwerden oder psychischen Problemen wie einer Angststörung leiden. Auch eine Kombination mit Psychopharmaka ist nicht empfehlenswert. 

Trotzdem ist Yohimbin das bislang am besten untersuchte natürliche Potenzmittel bei Erektionsstörungen. Sollte aus diversen Gründen eine Behandlung mit Viagra®, Cialis® oder Levitra® nicht infrage kommen, kann Yohimbin alternativ eingenommen werden. Zuvor sollte die Einnahme jedoch mit dem Urologen oder Urologin abgesprochen werden.

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