Was hat der Beckenboden mit Erektionsstörungen zu tun?
Physiotherapeutische Übungen bei erektiler Dysfunktion
Medizinisch geprüft von Dr. Laura Wiemer
Die gezielte Stärkung des männlichen Beckenbodens und ein ausgeglichener Geist sind essentiell für eine stabile Erektion. Um die Kontrolle über die eigene sexuelle Gesundheit zu übernehmen, ist ein trainierter Beckenboden also unabdingbar. Auch wenn es etwas klischeehaft klingen mag: In der Ruhe und dem Beckenboden liegt die Kraft.
Dieser Ansatz ist jedoch nicht neu: Bei Frauen konnte bereits länger ein positiver Effekt von Beckenbodenübungen auf sexuelles Empfinden und Genuss festgestellt werden. Wegen der hohen Effektivität der Beckenbodenübungen können solche Muskelübungen einen ersten Therapieversuch bei moderaten Erektionsstörungen darstellen. Im Vergleich zu anderen Therapiemethoden zeichnet sich das Beckenbodentraining als besonders effektiv und einfach auszuführen aus – vor allem durch die fehlenden Nebenwirkungen und durch seine langfristige Wirkung.
Die Beckenbodenmuskulatur und die Erektion
Die Beckenbodenmuskulatur spannt sich netzartig in drei verschiedenen Schichten zwischen den Beckenknochen auf. Der vordere und unterste Teil umschließt den Penis schlingenartig und ist vor allem für die Sexualität wichtig. Die mittlere Schicht umschlingt den Blasenhals und verschließt den vorderen Teil des Beckens quer. Der innerste Anteil umschließt den After und verschließt das Becken fächerförmig eher längs ausgerichtet, was für größtmögliche Stabilität sorgt.
Um zu verstehen, inwiefern die Beckenbodenmuskulatur und die Erektion zusammenhängen, muss man beim Grundwissen beginnen: Wie funktioniert überhaupt eine Erektion? Auf dem Papier erscheint es recht simpel: Bei Erregung strömt Blut in den Schwellkörper des Penis, durch den Druck wird er erigiert, Ziel erreicht. Ein relevanter Faktor wird dabei jedoch unterschätzt: Die Beckenbodenmuskulatur.
Bei sexueller Stimulation sendet das Gehirn über das Rückenmark und Nerven Signale an den Penis. Dadurch kommt es zum Erweitern von Arterien und zum Blutfluss in die Schwellkörper des Penis. Dabei werden Blutgefäße im Bereich des Beckenbodens zusammengedrückt, auf diese Art kann die Erektion länger und kräftiger erhalten werden. Diese Beckenbodenmuskulatur kann man relativ einfach und effizient zu Hause trainieren. Dennoch ist zu beachten, dass der Beckenboden eng mit den Beinen, Rücken und Bauch verbunden ist. Körperliche Aktivität und eine gesunde Körperhaltung sind daher unumgängliche Voraussetzungen für ein erfolgreiches Beckenbodentraining.
Wieso sollte man den Beckenboden trainieren?
Ein trainierter Muskel führt zu mehr körperlicher Stärke und der Fähigkeit schwerere Dinge zu tragen oder durch ein starkes Herz eine längere Ausdauer zu haben. Genauso verhält es sich mit dem Beckenboden. Eine trainierte Beckenbodenmuskulatur spielt eine essentielle Rolle dafür, dass die Erektion länger gehalten werden kann. Wir erinnern uns an unser Grundwissen: Indem der Rückfluss des Blutes aus dem Schwellkörper verzögert wird, kommt es zu einer länger anhaltenden Versteifung des Penis. Ist die Beckenbodenmuskulatur also ausreichend ausgeprägt, kann während des Sexaktes der Druck im Penis durch alle relevanten Komponenten besser kontrolliert und somit die Erektion entsprechend länger aufrechterhalten werden. Doch auch bei einem vorzeitigen Samenerguss hilft das Training der Beckenbodenmuskulatur: Die beiden Potenzmuskeln, der Musculus bulbospongiosus und der Musculus ischiocavernosus kontrahieren sich bei der Ejakulation. Sind diese gut trainiert, können Männer den Samenerguss hinauszögern.
Der Zusammenhang zwischen einem starken Beckenboden und der Potenz ist auch wissenschaftlich belegt: Dorey et. al haben in ihrer Studie “Pelvic floor exercises for erectile dysfunction” im Jahr 2005 festgestellt, dass ca. 75% der an erektiler Dysfunktion leidenden Teilnehmer nach regelmäßigem Beckenbodentraining sowie Änderungen im Lebensstil (körperliche Aktivität, gesunde Ernährung) signifikante Besserungen in ihrer Erektionsfähigkeit feststellen konnten. Aber auch in weiteren Studien konnten Verbesserungen aufgrund der Stärkung der Beckenbodenmuskulatur festgestellt werden. Insgesamt ist also festzuhalten: Beckenbodentraining ist eine effektive, nicht-invasive, einfache und kostengünstige Möglichkeit, um Erektionsstörungen zu behandeln.
Welche Übungen sind passend für das Beckenbodentraining?
Übungen zur Stärkung des Beckenbodens sind vielfältig, sodass man sie in jeder Lebenslage umsetzen kann. Egal ob man sitzt, steht, läuft oder auch während des Urinierens sowie während der sexuellen Aktivität kann den Übungen nachgegangen werden. Die effektivste Wirkung wird erzielt, wenn die Übungen täglich über den Tag hinweg absolviert werden. Erste Potenz-Verbesserungen sollten sich nach 2 bis 3 Monaten regelmäßigem Training einstellen.
Hier sind einige Beckenboden-Tipps für den Alltag:
Achten Sie auf eine gerade Körperhaltung
Bleiben Sie auch beim Husten, Niesen, Lachen aufrecht.
Achten Sie auf rückengerechtes Bücken und Tragen: Gehen Sie mit aufrechtem Rücken und gebeugten Knien nach unten in die Hocke - und nicht, indem Sie den Rücken beugen und die Knie gestreckt lassen. Atmen Sie beim Anheben einer schweren Last gleichzeitig aus. Halten Sie große Gewichte immer nahe am Körper.
Tragen Sie keine einengende Kleidung um den Bauch.
Ganzheitliche Therapie mit der Potenz-App Kranus Edera
Übungen zur Stärkung des Beckenbodens im Alltag sind eine empfehlenswerte Grundlage, um die ursächliche Therapie bei einer erektilen Dysfunktion zu beginnen. Um noch effizienter zu werden, empfiehlt sich die Potenz-App Kranus Edera. Kranus Edera ist eine digitale Gesundheitsanwendung, die innerhalb der 12 Wochen umfassenden Therapie durch einen ganzheitlichen Ansatz die Möglichkeit bietet, die Ursachen der Erektionsstörung umfangreich zu behandeln, sodass eine langfristige Potenzsteigerung erreicht werden kann.
Die Therapie mit Kranus Edera umfasst die folgenden 5 Säulen:
Regelmäßiges Beckenbodentraining, welches den Blutrückfluss aus dem Penis verlangsamen und so die Dauer der Erektion verlängern kann
Körperliche Betätigung in Form von Intervalltraining, um das gesamte Herz-Kreislauf-System anzukurbeln und so die Sauerstoffversorgung des Penis zu verbessern
Mentale Trainings zur Achtsamkeit um innere Anspannung zu reduzieren und möglichen Stress oder Unsicherheit zu minimieren
Sexualtherapeutische Übungen , zur verbesserten Körperwahrnehmung
Eine Wissenssektion mit Informationen und Tipps zur Verbesserung der Lebensqualität, z.B. zu Ernährung und allgemeiner Männergesundheit
Kranus Edera ist eine offiziell vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassene digitale Gesundheitsanwendung (DiGA). Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt daher die Kosten für die Therapie mit der Potenz-App zu 100%. Durch den holistischen Therapieansatz bietet Kranus Edera die Möglichkeit, Erektionsprobleme ganzheitlich wie nachhaltig zu behandeln, sodass eine Einnahme von Potenzmitteln langfristig hinfällig werden kann.
Kranus Edera ist eine offiziell vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassene digitale Gesundheitsanwendung.