Alles über Prostatakrebs

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Früherkennung, Symptome und Behandlung von Prostatakrebs

Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern weltweit. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit dieser Erkrankung befassen und die wichtigsten Fragen beantworten: Was sind die ersten Anzeichen von Prostatakrebs, wie erkennt man ihn, welcher PSA-Wert gilt als normal, was ist Prostatakrebs und welcher Arzt ist für die Diagnose und Behandlung zuständig?

Was ist Prostatakrebs?

Prostatakrebs, auch als Prostatakarzinom bezeichnet, ist eine bösartige Tumorerkrankung, die in der Prostata, einer walnussgroßen Drüse im männlichen Fortpflanzungssystem, entsteht. Die Prostata befindet sich unterhalb der Harnblase und umgibt die Harnröhre, die den Urin aus der Blase durch den Penis leitet. Die Hauptfunktion der Prostata besteht darin, einen Teil der Samenflüssigkeit zu produzieren, welche die Samenzellen (Spermien) transportiert. Diese Flüssigkeit ist für die Beweglichkeit der Spermien und somit für ihre Befruchtungsfähigkeit wichtig.

Die genauen Ursachen von Prostatakrebs sind noch nicht vollständig verstanden, aber es gibt bestimmte Risikofaktoren, die das Risiko für die Erkrankung erhöhen können. Dazu gehören das Alter (das Risiko steigt mit dem Alter), familiäre Vorbelastung, Rauchen und Alkoholkonsum und ethnische Zugehörigkeit (Prostatakrebs tritt bei Afroamerikanern häufiger auf). Prostatakrebs entwickelt sich zunächst lokal in der Prostata selbst. In fortgeschrittenen Stadien kann der Krebs allerdings auch streuen (metastasieren).  Besonders häufig sind dann die Lymphknoten des Becken und die Knochen betroffen.

Die Früherkennung von Prostatakrebs ist von großer Bedeutung, da in den frühen Stadien der Krankheit die besten Heilungschancen bestehen. Dies erfolgt in der Regel durch den PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen) und die Digital-Rektal-Untersuchung (DRU), bei denen der Arzt nach Anomalien in der Prostata sucht. Bei Verdacht auf Prostatakrebs kann eine Prostatabiopsie durchgeführt werden, um Gewebeproben zur genaueren Diagnose zu entnehmen.

Was sind die ersten Anzeichen von Prostatakrebs?

Die ersten Anzeichen von Prostatakrebs können sich schleichend entwickeln und variieren von Person zu Person. Häufige Symptome können sein:

Häufiges Wasserlassen

Männer mit Prostatakrebs können häufiger den Drang zum Wasserlassen verspüren, insbesondere nachts.

Schwierigkeiten beim Wasserlassen

Probleme beim Beginnen oder Beenden des Urinierens sowie ein schwacher Urinstrahl können auftreten.

Schmerzen beim Wasserlassen

Ein brennendes oder schmerzhaftes Gefühl beim Wasserlassen ist möglich.

Blut im Urin oder Ejakulat

Das Vorhandensein von Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit kann auf Prostatakrebs hinweisen.

Erektile Dysfunktion

Schwierigkeiten bei der Erreichung oder Aufrechterhaltung einer Erektion können auftreten.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch auf andere Erkrankungen der Prostata hinweisen können, einschließlich einer gutartigen Vergrößerung der Prostata (benigne Prostatahyperplasie, BPH). Daher ist eine gründliche Untersuchung und Diagnose entscheidend.

Wie erkennt man Prostatakrebs?

Die Früherkennung von Prostatakrebs ist von entscheidender Bedeutung, da eine frühzeitige Diagnose die Behandlungschancen erheblich verbessern kann. Die beiden wichtigsten Methoden zur Erkennung sind:

PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen)

Dieser Bluttest misst die Konzentration des PSA, eines Enzyms, das von der Prostata produziert wird. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf Prostatakrebs hinweisen, ist jedoch nicht allein aussagekräftig und erfordert weitere Untersuchungen.

Digital-Rektale-Untersuchung (DRU)

Bei dieser Untersuchung tastet der Arzt die Prostata mit einem Finger über den After ab, um nach Unregelmäßigkeiten oder Knoten zu suchen. Dies kann zusammen mit dem PSA-Test dazu beitragen, Prostatakrebs frühzeitig zu erkennen.

Welcher PSA-Wert ist normal?

Ein normaler PSA-Wert liegt in der Regel unter 4,0 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) im Blut. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein erhöhter PSA-Wert nicht zwangsläufig auf Prostatakrebs hinweist. Andere Faktoren wie das Alter, die Größe der Prostata und Entzündungen in der Prostata können ebenfalls zu einem Anstieg des PSA-Werts führen. Ein PSA-Wert über 4,0 ng/ml kann jedoch Anlass für weitere Untersuchungen und eine Prostatabiopsie sein, um Prostatakrebs feingeweblich auszuschließen oder zu bestätigen.

Prostatakrebs: Welcher Arzt ist der richtige?

Bei Verdacht auf Prostatakrebs oder zur Vorsorgeuntersuchung sollte man zunächst einen Urologen aufsuchen. Der Urologe ist ein Spezialist für Erkrankungen des Harntrakts und des männlichen Fortpflanzungssystems, einschließlich der Prostata. Er wird den PSA-Test und die Digital-Rektale-Untersuchung durchführen und bei Bedarf weitere Untersuchungen wie eine Prostatabiopsie einleiten.

Wie behandelt man Prostatakrebs?

Die Behandlung von Prostatakrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Stadium der Erkrankung, das Alter des Patienten, sein Gesundheitszustand und andere individuelle Faktoren. Die häufigsten Behandlungsmethoden für Prostatakrebs sind:

Aktive Überwachung (Active Surveillance)

In den frühen Stadien von Prostatakrebs mit niedrigem Risiko, bei denen der Tumor langsam wächst und nicht aggressiv ist, kann der Arzt empfehlen, die Erkrankung regelmäßig zu überwachen, anstatt sofort eine aktive Behandlung zu beginnen. Dies kann beinhalten, den PSA-Wert regelmäßig zu überprüfen und gelegentliche Biopsien durchzuführen, um sicherzustellen, dass sich der Krebs nicht verschlimmert. Wenn sich der Krebs während der Überwachung verschlechtert, kann eine aktive Behandlung in Erwägung gezogen werden.

Chirurgische Entfernung der Prostata (Prostatektomie)

Bei diesem Verfahren wird die gesamte Prostata entfernt. Die Prostatektomie kann laparoskopisch (minimalinvasiv) oder durch einen offenen Eingriff erfolgen. Diese Operation kann in einigen Fällen eine vollständige Heilung der Krebserkrankung ermöglichen. Allerdings können nach der Prostatektomie sexuelle Dysfunktionen und Harninkontinenz auftreten.

Strahlentherapie

Bei der Strahlentherapie werden hochenergetische Strahlen gezielt auf die Prostata gerichtet, um die Krebszellen abzutöten. Dies kann mithilfe von äußerer Strahlentherapie oder Brachytherapie erfolgen, bei der kleine radioaktive Metallteilchen in die Prostata eingesetzt werden. Strahlentherapie kann sowohl als Hauptbehandlung als auch nach einer Prostatektomie (adjuvante Strahlentherapie) angewendet werden.

Hormontherapie

Hormontherapie zielt darauf ab, die Produktion von Testosteron oder die Wirkung von Testosteron auf Prostatakrebszellen zu blockieren, da Testosteron das Wachstum von Prostatakrebs fördert. Hormontherapie kann als alleinige Behandlung oder in Kombination mit anderen Therapien eingesetzt werden.

Chemotherapie

Die Chemotherapie kann bei fortgeschrittenem Prostatakrebs in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn sich der Krebs auf andere Organe ausgebreitet hat. Die Chemotherapie bei Prostatakrebs ist eine palliative Behandlung, die nicht mehr auf die Heilung des Krebses abzielt. Die Chemo soll den Prostatakrebs in Schach halten, sein Fortschreiten bremsen und die Lebenszeit verlängern. 

Immuntherapie

Bei der Immuntherapie wird das Immunsystem des Patienten gezielt aktiviert, so dass es die Krebszellen besser erkennt und vernichtet. Die Behandlung von Prostatakrebs mit Immuntherapie wird aktuell noch in klinischen Studien erforscht und ist noch keine standardmäßige Therapie.

Die Wahl der geeigneten Behandlung hängt von einer gründlichen Diagnose, der Einschätzung des Krebsstadiums und den individuellen Umständen des Patienten ab. Es ist wichtig, alle Optionen mit Ihrem behandelnden Arzt zu besprechen, um die bestmögliche Entscheidung für Ihre Situation zu treffen. Die Fortschritte in der medizinischen Forschung haben die Behandlung von Prostatakrebs in den letzten Jahren erheblich verbessert und es gibt viele Möglichkeiten, die Erkrankung erfolgreich zu behandeln und die Lebensqualität zu erhalten.

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