DGU-Kongress 2022: Erste erstattungsfähige App Kranus Edera beweist sich in der ganzheitlichen Therapie der erektilen Dysfunktion

Hamburg, 21. September 2022

In Deutschland sind laut Schätzungen 6 – 8 Millionen Männer von erektiler Dysfunktion (ED) betroffen. Ein leitliniengemäßer, ganzheitlicher Therpieansatz bestehend aus positiven Lebensstilanpassungen sowie einer Reduktion von Risikofaktoren gegebenenfalls mit einer ergänzenden medikamentösen Therapie ist in der Praxis häufig schwer umzusetzen. Hier kann die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) Kranus Edera* Ärzte und Patienten unterstützen. Über das Wie und Warum informierte Dr. med. Jann-Frederik Cremers, Leitender Oberarzt am Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie des Universitätsklinikums Münster, in einem 30-minutigen Expertengespräch zum Thema „Digitale Therapie der erektilen Dysfunktion – Chip für den Penis oder was?“ auf dem 74. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V., der vom 21. bis 24.09.2022 in Hamburg stattfand. Im Anschluss berichtete ein 34-jähriger ED-Patient, wie Kranus Edera seine Erkrankung, seine Partnerschaft und seine Familienplanung positiv verändert hat.

Kranus Edera greift auf, was bereits seit Langem in den Leitlinien zur Behandlung der erektilen Dysfunktion verankert wurde: die Identifikation und Behandlung der Ursachen, soweit möglich, Lebensstilveränderungen, Risikoreduktion sowie die Aufklärung und Beratung des Patienten. „Obwohl wissenschaftlich belegt, fehlen hierfür in der Praxis jedoch häufig die notwendige Zeit, aber auch die erforderlichen Netzwerkstrukturen zur optimalen und umfassenden Betreuung der Betroffenen“, fasste Dr. med. Jann-Frederik Cremers die aktuelle Situation im urologischen Alltag zusammen.

Mit einem multimodalen Ansatz baut Kranus Edera auf vier Säulen auf:

  • Beckenbodentraining und physiotherapeutisches Training, zur Unterstützung der venösen Kapazität.

  • Kardiovaskuläres Training, verbessert die arterielle Sauerstoffversorgung des Penis und kann auch im ganzen Körper Herz-Kreislauf-Erkrankungen entegegenwirken.

  • Mental- und sexualtherapeutische Übungen, da erektile Dysfunktionen nicht isoliert, sondern auch im Zusammenhang mit der Psyche und der Paarbeziehung gesehen werden sollten.

  • Wissensaufbau über Erektionsstörungen und gesunden Lebensstil, weil Patienten oft ein grundlegendes Krankheitsverständnis fehlt.

Die Kombination der ganzheitlichen Kranus Edera Therapie zusammen mit einer medikamentösen Therapie der erektilen Dysfunktion ist im Praxisalltag bei Patienten mit organisch bedingten Erektionsstörungen eine Option, die mit dem Betroffenen besprochen werden sollte.

Studienbelegte Wirksamkeit in der Behandlung der der erektilen Dysfunktion

Erste Auswertungen zeigten laut Dr. Cremers vielversprechende Ergebnisse durch die Anwendung von Kranus Edera mit Verbesserung des IIEF-5-Scores bis hin zu einer kompletten Heilung, Verbesserung der Lebensqualität und der Aktivierung des Patienten, woraufhin die App eine vorläufige BfArM Zulassung erhielt. Zur Beantragung der endgültigen Zulassung läuft aktuell eine prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie mit 240 Männern mit ED (EDDIG-Studie). Bis Ende des Jahres, so Dr. Cremers, sollten alle Abschlussdaten zur Auswertung vorliegen.

Der lange Weg zu Kranus Edera

„Die erektile Dysfunktion begleitete mich schon lange“, erklärte ein 34-jähriger Patient mit erektiler Dysfunktion einleitend. Als dies sowohl in seiner Partnerschaft als auch im Hinblick auf die Familienplanung immer mehr zum Problem wurde, suchte er sich Hilfe bei einem Urologen. Dieser verschrieb ihm zunächst eine medikamentöse Therapie, welche er nach kurzer Zeit trotz guten Erfolgs aufgrund von Nebenwirkungen absetzte. Als alternative Therapieoptionen habe ihm sein Urologe ein anderes Medikament oder – falls das auch nicht funktioniere – ein Implantat angeboten. Frustriert und ratlos stieß er bei eigenen Internetrecherchen schließlich auf einen Artikel über Kranus Edera. „Mein Urologe kannte die App nicht und hatte schließlich auch Zweifel bezüglich der Verordnung und der Kostenübernahme. Zum Glück rezeptierte mir dann aber meine Hausärztin Kranus Edera als DiGA.“, berichtete er weiter.

Vom Rezept zum Erfolg

Mit dem vorliegenden Rezept von seiner Hausärztin dauerte es nur sieben Tage, bis der Patient seinen Zugangscode für Kranus Edera von seiner Krankenkasse bekam. „Danach ging es schnell bergauf, nach vier Wochen spürte ich bereits erste Verbesserungen“, lobte der Patient. Im weiteren Verlauf erreichte er eine Verbesserung seiner ED, die ähnlich der war, wie er sie durch das Medikament erreicht hatte. Damit einhergehend beobachtet er nun auch positive Veränderungen in seiner Partnerschaft. Auch der Wunsch nach einer gemeinsamen Familie scheint sich für ihn und seine Frau nun endlich zu erfüllen. Besonders schätzt der Patient neben einer einfachen und intuitiven Handhabung der App die gute Integration der Übungen in seinen Alltag. Dadurch treibe er insgesamt mehr Sport und achte mehr auf sich. Durch die positiven Effekte von Kranus Edera überzeugt, konnte er die Nutzung der DiGA – ebenfalls über ein Rezept – über die anfänglichen 12 Wochen hinaus verlängern und so weiter profitieren. „Die App habe ich sogar heute im Zug auf dem Weg hierher genutzt“, unterstreicht der Patient die gute Alltagstauglichkeit von Kranus Edera.

Kranus Edera für alle Patienten mit erektiler Dysfunktion?

Nach Freischaltung der App füllt der Patient einen Fragebogen, ähnlich eines Anamnesebogens aus. Auf Grundlage dessen wird eine 12-Wochen-Therapie mit personalisierten Inhalten für den Patienten erstellt. Dabei zeigte sich bisher sowohl für Patienten mit einer hauptsächlich psychischen Komponente der ED als auch für Patienten mit organisch bedingten Erektionsstörungen ein guter Therapieerfolg durch die Anwendung von Kranus Edera. Kontraindiziert ist Kranus Edera aktuell lediglich bei Patienten mit mittlerem bis hohem kardiovaskulären Risiko nach der Princeton Klassifikation.

Nach jetzigem Stand ist Kranus Edera nur in Deutschland verfügbar. Dies liegt einerseits an den lokalen Beschränkungen der Downloadplattformen für Android und Apple, als auch an der Kostenübernahme, welche momentan nur von deutschen Krankenkassen ermöglicht wird.

DiGAs als neuer Leistungsbereich neben Arznei-, Heil-, und Hilfsmitteln

DiGAs stellen eine neue Kategorie therapeutischer Möglichkeiten dar, deren Wirksamkeit und Nutzen in Studien nachgewiesen wurde. Die Zulassung erfolgt über ein standardisiertes BfArM-Verfahren. Für gesetzlich versicherte Patienten erfolgt die Verschreibung von DiGAs mittels einer PZN auf Kassenrezept, Privatversicherte müssen für die Kostenübernahme vorab einen Antrag bei ihrer Krankenkasse stellen. Mit dem Rezept erhält der Patient von seiner Krankenkasse einen Freischaltcode, mit dem er Zugang zur App bekommt.

Bei Problemen in der Anwendung kann sich der Patient direkt an einen Kundensupportdienst der App wenden, wodurch ein Mehraufwand der Praxen vermieden werden soll. Positiv für den Verschreibenden ist auch, dass das Praxisbudget durch die Verordnung von DiGAs nicht belastet wird, da diese außerbudgetär verrechnet wird. Für die Behandlung kann außerdem eine zusätzliche EBM Ziffer abgerechnet werden.(6,8)


Über erektile Dysfunktion

Erektile Dysfunktion beschreibt eine dauerhafte, über mindestes sechs Monate andauernde Unfähigkeit, eine Erektion aufzubauen oder zu erhalten, wobei die zugrunde liegenden Ursachen äußerst vielfältig sein können. Die genaue Zahl der betroffenen Männer in Deutschland ist unklar, sie wird jedoch auf etwa 6 – 8 Millionen geschätzt. Erektionsstörungen sind nach wie vor für viele Männer ein Tabuthema. So konsultieren nur etwas mehr als die Hälfte der Betroffenen einen Arzt. Was jedoch bekannt ist: Die Prävalenz nimmt mit dem Alter zu. Fast jeder zweite Mann über 50 Jahre ist betroffen, aber auch schon 8 % der 20- bis 29-jährigen Männer haben mit Erektionsproblemen zu tun. ED sind bei fast 85 % der Patienten primär organisch bedingt. Nur 15 % der Patienten sind von ED primär psychogenen Ursprungs betroffen. Eine erektile Dysfunktion hat oftmals einen negativen Einfluss auf die psychosoziale Gesundheit sowie die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Partner und kann außerdem auch ein Frühzeichen kardiovaskulärer und neurologischer Erkrankungen sein. Für die Behandlung der ED empfehlen alle europäischen Leitlinien eine ursachenorientierte Therapie, die neben einem symptomatischen medikamentösen Ansatz vor allem den Fokus auf Lebensstilanpassungen und eine Reduktion von Risikofaktoren setzt.

Über die App Kranus Edera

Das Unternehmen Kranus Health hat mit Kranus Edera eine digitale Gesundheitsanwendung zur ursachenorientierten Behandlung von Männern mit erektiler Dysfunktion organischer Ursache entwickelt, die als leitliniengerechte, voll erstattbare Therapie eine Versorgungslücke im Bereich Erektionsprobleme schließt. Nutzer der App (iPhone und Android) absolvieren eine 12-Wochen-Therapie bestehend aus Beckenbodentraining, physiotherapeutischen Übungen, kardiovaskulärem Ausdauertraining und Übungen zur Achtsamkeit und Körpererfahrung sowie sexualtherapeutischen Übungen. Patienten erhalten täglich neue Übungen, die in ihrer Intensität und Komplexität auf Basis des Feedbacks durch den Patienten personalisiert werden. Ergänzend erhalten Patienten täglich Inhalte zur Wissensvermittlung, um ihr Verständnis für die zugrunde liegenden Prinzipien der erektilen Funktion und den Einfluss von Lebensstilfaktoren, wie z. B. Ernährung oder Stress, zu verbessern. Kranus Edera basiert auf dem Prinzip des digitalen Coachings, das persönliche multidisziplinäre Rehabilitation ermöglicht. Der multidisziplinäre Ansatz beinhaltet mehrere Therapieelemente, deren Wirksamkeit in der Behandlung von erektiler Dysfunktion in der Fachliteratur vielfach belegt ist.

Über Kranus Health

Kranus Health löst die gesundheitlichen Probleme von Männern, über die keiner spricht. Dafür entwickelt Kranus Health digitale Therapien im Bereich Männergesundheit. Mit Kranus Edera hat das Unternehmen, die erste digitale Gesundheitsanwendung als voll erstattungsfähige „App auf Rezept” zur Behandlung von Erektionsproblemen und ihren Ursachen auf den Markt gebracht. Kranus Health ist unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Kurt Miller, ehemaliger ärztlicher Direktor der Klinik für Urologie an der Charité Berlin, gegründet worden. Die Mitgründer und Co-CEOs Jens Nörtershäuser & Thilo Kleinschmidt kennen sich seit vielen Jahren über ihre gemeinsame Zeit bei McKinsey. Nikolay Dimolarov (u. a. Celonis) ergänzt das vierköpfige Gründerteam als Chief Technology Officer. Inzwischen besteht das internationale Team bei Kranus Health aus über 70 Mitarbeitenden, die an den Unternehmensstandorten München und Berlin tätig sind. Das Unternehmen plant die Entwicklung weiterer digitaler Therapien und die Internationalisierung, um die Gesundheitsversorgung für Männer auf der ganzen Welt zu verbessern.

Referenzen
1. Braun M et al. Epidemiology of erectile dysfunction: results of the ‚Cologne Male Survey‘. Int J Impot Res 2000;12:305-311.
2. Wiemer L et al. Erste Daten aus einer digitalen Gesundheits-App für Erektionsstörungen. Urologie 2022;61:971-981.
3. Salonia A et al. EAU guidelines on sexual and reproductive health. http://uroweb.org/guidelines/compilations-of-all-guidelines/; Zugriff September 2022.
4. Haensch CA et al. Diagnostik und Therapie der erektilen Dysfunktion, S1-Leitlinie, 2018; in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg), Leitlinien für  Diagnostik und Therapie in der Neurologie. www.dgn.org/leitlinien; Zugriff September 2022.
5. Kranus Edera Gebrauchsanweisung, Stand der Information: Juni 2022
6. Kranushealth. Für Ihre Patienten mit erektiler Dysfunktion. https://www.kranushealth.com/de/aerzte/; Zugriff September 2022.
7. Bundesministerium für Gesundheit. Ärzte sollen Apps verschreiben können. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/digitale-versorgung- gesetz. html; Zugriff September 2022
8. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Für DiGA-Nutzer. https://diga.bfarm.de/de/diga-nutzer; Zugriff September 2022 Seite 3

 

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