Esoterische Erektionsverbesserung
Tantramassage als Behandlung von Erektionsstörungen
Laut dem Verband Tantramassage TMV® versteht man unter einer Tantramassage ein umfangreiches Massage- und Verehrungsritual, bei dem der gesamte Körper berührt und massiert wird. Während der Massage wird der Mensch in seiner Ganzheit und Natürlichkeit gesehen. Somit differenziert sich die Tantramassage von einer herkömmlichen Massage, bei der der spirituelle Aspekt außen vor bleibt.
Die Beschreibung mag für Menschen, die mit Tantra unvertraut sind, zunächst ein wenig schwammig klingen. Doch der nähere Blick auf die tantrische Massage kann sich lohnen. Viele Kunden von Tantramasseuren und -masseurinnen sprechen während und nach der Massage von tiefer Entspannung, aber auch von belebenden und energetisierenden Gefühlszuständen. Wichtige Differenzierung von Tantramassagen zur herkömmlichen Massage ist zudem die Integration vom Intimbereich der Empfänger.
Signifikanter Bestandteil der Tantramassage ist laut Iuno Lily (Tantramasseurin, Sexological Bodyworkerin und Sexcoach aus Berlin) das Ziel der Achtsamkeit auf Seite des Empfängers und Absichtslosigkeit von Seite des Masseurs oder Masseurin.
In unserer schnelllebigen Gesellschaft mit ihren verbreiteten unrealistischen und teils toxischen Vorstellungen von Männlichkeit, leiden viele Männer unter den Erwartungen und verlieren den Bezug zu ihrem eigenen Körper. Statt sich also auf eine schnelle Ejakulation zu fokussieren, soll die Tantramassage helfen zunächst den Unterleib auch außerhalb der Erektion zu spüren und als Teil des ganzkörperlichen Systems wahrzunehmen
Während der Tantramassage wird dem Empfänger klar kommuniziert: “Du darfst entspannen.” Der psychologische Druck kann abfallen, man muss nicht performen oder anderen etwas geben, sondern einfach sein, fernab von Scham oder Rollenbildern oder Assoziationen von richtig und falsch.
Wie läuft eine Tantramassage genau ab?
Während der Ausbildung zum Tantramasseur oder Tantramasseurin werden zahlreiche vordefinierte Griffe beigebracht, die nach genauem Studieren angewandt werden. Dabei bleibt jedoch immer noch Raum für individuelle Präferenzen, je nach Masseur oder Masseurin. Die Massage findet in der Regel unbekleidet statt, auch der Masseur oder Masseurin kleidet sich meist entsprechend freizügig.
Bei der Lingammassage steht der Penis im Vordergrund. Entgegen des üblichen Handjobs ist jedoch nicht die Ejakulation das Ziel, der Penis ist oft nicht mal erigiert. Unterschiedliche Griffe, beispielsweise den Penis im Uhrzeigersinn zu drehen oder mit den Fingern Druck auf das Penisbändchen auszuüben, rücken hier die männliche Sexualität und das Körperbewusstsein in den Vordergrund, ohne zu sexualisieren.
Tantramassage als Behandlungsmethode
Die Tantramassage ist keine Therapie und hat daher keine Heilungsabsicht. Dennoch kann das Erleben der eigenen Körperlichkeit und Sinnlichkeit eine heilsame Erfahrung sein. Gerade für Männer, deren Erektionsstörungen psychische Ursachen haben, kann eine Tantramassage eine hilfreiche Erfahrung zur Wahrnehmung der eigenen Sexualität sein.
Kranus Edera wurde unter der Erkenntnis, dass der Penis die Antenne des Herzens ist, entwickelt. Auch bei der tantrischen Massage kommt dieser Zusammenhang vor. Iuno Lily beschreibt beispielsweise einen Griff, bei dem die rechte Hand auf dem Penis und , die linke Hand am Herzen liegt. Dies wird 5 Minuten lang halten und gemeinsam geatmet. Dabei fallen Druck und Schamgefühle ab oder für die Spirituellen unter uns: Das niedere Wurzelchakra wird hochgeholt.
Viele, die Tantra ausprobieren möchten, haben auch vom sogenannten Ganzkörperorgasmus gehört. Auch dieser ist eine “Herzfrage”, laut Iuno Lily. Die intensiven Zuckungen, die dabei durch den ganzen Körper schießen sollen, rühren laut der Sexology Bodyworkerin in der losgelösten Energie, die durch den Körper fließt.
Fraglos ist Tantra sehr esoterisch und mag für einige nach Hokuspokus klingen. Doch als Maßnahme für das eigene sexuelle Selbstbewusstsein und Wohlbefinden, ist es allemal eine tolle Möglichkeit, seine Sexualität abseits der reinen Orgasmusbeschaffung zu erleben. Auch bei Erektionsstörungen mit psychischen Ursachen kann eine Tantramassage helfen. Kranus Edera führt einige mentale Übungen mit sexualtherapeutischen Inhalten. Auch in diesen Übungen geht es um Achtsamkeit und Körperbewusstsein, die eng mit erektiler Dysfunktion zusammenhängen können. Die Tantramassage als zusätzliche Maßnahme kann dabei sowohl eine heilsame als auch eine erotische Rolle einnehmen.