Was ist eine Pornosucht?

Kranus Health: Viele TVs vor schwarzer Wand

Eine Vielzahl von Menschen konsumiert Pornos. Weder ist das frivol noch anstößig, vielmehr ist es eine natürliche Art, die eigene Sexualität auszuleben. Inhalte pornografischer Natur sind über die gesamte Geschichte der Menschheit zu finden, heutzutage meist über das Internet. Pornografische Filme und Bilder aktivieren das Belohnungssystem im Gehirn und es werden Botenstoffe wie Endorphine, Serotonin und Dopamin ausgeschüttet. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Pornokonsum zu einem temporär erhöhten Glücksgefühl führt. 

Stichwort: Temporär. Wie mit so vielen von außen zugeführten Reizen, die einen kurzweilig gut fühlen lassen und glücklich machen, möchte man dieses Gefühl öfter und länger anhaltend erleben. Und genau hier kann ein Problem entstehen. In dem Moment, wenn der Pornokonsum überhand nimmt und das tägliche Leben stark negativ beeinflusst, wird der gewöhnliche Pornokonsum von einer sogenannten Pornosucht abgelöst.

Was sind erste Anzeichen einer Pornosucht?

Charakteristisch für eine Sucht ist laut dem Duden eine “krankhafte Abhängigkeit von einem bestimmten Genuss- oder Rauschmittel” sowie dem “übersteigerten Verlangen nach etwas, einem bestimmten Tun”. 

“Sucht ist ein unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung der Persönlichkeit und zerstört die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen des Individuums.”

(K. Wanke (1985): Süchtiges Verhalten. In: Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (Hrsg.): S. 20)

Anzeichen für eine Pornosucht können die folgenden sein:

  • Die Gedanken kreisen täglich fast ausschließlich um Sex

  • Der Konsum an pornografischen Inhalten nimmt immer mehr Zeit und Raum ein, Privat-wie Berufsleben werden stark negativ beeinträchtigt bzw. vernachlässigt

  • Die Reize müssen immer stärker werden um noch die gewohnte Wirkung zu erzielen

  • Der Sex in der eigenen Beziehung wirkt weniger reizvoll

Was sind die Ursachen einer Pornosucht?

Im Allgemeinen unterscheidet sich eine Pornosucht in ihren Ursachen nicht sehr von anderen Suchtverhalten. Menschen, die zu einer Sucht neigen, versuchen zumeist mit einem kurzweiligen „Glücksgefühl“ einen Mantel über das eigentlich zugrunde liegende Problem zu legen. Anfällig hierfür sind vor allem Menschen, die offensiv versuchen, ihre Probleme zu verdrängen und den Anschluss zur Außenwelt immer mehr meiden. 

Geht es aber um die spezielle Sucht „Pornosucht“ so hat diese, laut „Addiction -das Portal zum Thema Sucht und Suchterkrankungen“ , in den letzten Jahren stark zugenommen. Beschleuniger dieser Entwicklung sind unter anderem die Corona Lockdown-Maßnahmen sowie generell das Internet, wo alles nur einen Klick weit entfernt ist.

Welche Auswirkungen hat eine Pornosucht?

Eine Sucht bedeutet in den meisten Fällen Kontrollverlust. Der von der Sucht Betroffene ist nicht länger in der Lage, sich willentlich und aus eigener Kraft zu ändern, auch wenn er weiß, dass sein Verhalten destruktiv wie selbstzerstörerisch ist. Die Sucht wird zentraler Dreh- und Angelpunkt des Betroffenen. Freunde, Hobbies und Beruf, die vormals von Bedeutung waren, verlieren zunehmend an Bedeutung für den Betroffenen. Das Leben eines (Porno-)Süchtigen spielt sich vornehmlich in den eigenen vier Wänden und dort in der digitalen, stark sexualisierten Welt ab. Zunehmend verliert der Betroffene den Bezug zur Realität und wie Sexualität zwischen zwei Menschen authentisch ausgelebt wird. Anzeichen hiervon können sein, dass zu hohe Erwartungen an mögliche Sexpartner und -partnerinnen gestellt werden oder man gegenüber sexuellen Reizen nach und nach abstumpft. Einige Betroffene melden auch, dass sie mit der Zeit immer intensivere sexuell aufgeladene Reize brauchten und die konsumierten Inhalte immer extremere Praktiken beinhalten mussten. 

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