Die überaktive Blase

Kranus Lutera: Meer

Definition: Was ist eine überaktive Blase?

Eine überaktive Blase ist eine Art von Speicherstörung der Blase. Sie ist gekennzeichnet durch einen plötzlich einsetzenden, dringenden Harndrang, selbst wenn die Harnblase nur gering gefüllt ist.

Was sind die Ursachen einer überaktiven Blase?

Die genauen Ursachen einer überaktiven Blase sind noch nicht vollständig erforscht. Es kann als Symptom einer Blasenentzündung auftreten oder durch eine Fehlfunktion des Musculus detrusor vesicae verursacht werden. Darüber hinaus können psychische Faktoren wie Nervosität oder seelische Belastungen eine Rolle spielen. Ein Östrogenmangel oder das Vorhandensein von Tumoren können ebenfalls die normale Blasenfunktion beeinträchtigen.

Wie wird eine überaktive Blase diagnostiziert?

Eine überaktive Blase wird in der Regel durch eine Ausschlussdiagnose festgestellt. Erste Hinweise liefern häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen, die Trinkgewohnheiten und -mengen, die in einem Anamnesegespräch erfragt werden. Ein Miktionstagebuch kann hierbei sehr aufschlussreich sein.

Weitere mögliche diagnostische Maßnahmen umfassen:

  • Untersuchung der äußeren Genitalien und eine Rektaluntersuchung, um andere Ursachen wie Tumore auszuschließen

  • Urindiagnostik zur Feststellung von Harnwegsinfektionen

  • Sonografie der Harnblase, Nieren und Prostata

  • Zystoskopie

Wie wird eine überaktive Blase therapiert?

Es gibt verschiedene Therapieansätze zur Behandlung einer überaktiven Blase. Blasentraining zielt darauf ab, den Harndrang bewusst zu kontrollieren, während durch Beckenbodentraining die Muskulatur des Beckenbodens gestärkt wird, die wesentlich am Verschluss der Harnröhre beteiligt ist.

Zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten umfassen Biofeedback und psychologische Beratung. Zudem können Anticholinergika (wie Trospiumchlorid, Oxybutynin, Propiverin, Tolterodin, (Des-)Fesoterodin, Darifenacin und Solifenacin) verwendet werden, um die Blasenmuskulatur zu entspannen; diese gelten als sicher und wirksam. Bei Frauen kann auch die Gabe von Östrogen in Betracht gezogen werden.

Harntreibende Lebensmittel

So wie es unterstützende Lebensmittel gibt, gibt es ebenso Lebensmittel die gemieden werden sollten, wenn man an einer Blasenschwäche leidet. Entsprechend können bestimmte Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln die Aktivität der Nieren anregen und dadurch die Urinproduktion steigern. Eine andere Bezeichnung für solche entwässernden Lebensmittel lautet Diuretika. Durch ihre entwässernde Wirkung können sie zwar helfen, überschüssige Wassereinlagerungen aus dem Körper zu entfernen, sollten jedoch bei Blasenschwäche nur in Maßen verzehrt werden.

Verschiedene entwässernde Nahrungsmittel hemmen die Ausschüttung des Hormons ADH (auch bekannt als Antidiuretisches Hormon oder Vasopressin) im Gehirn. Dieses Hormon reguliert die Harnproduktion der Niere und sorgt dafür, dass der Wasseranteil des noch nicht ausgeschiedenen Harns dem Organismus wieder zugeführt wird.

Lebensmittel, die reich an Kalium sind, wie Spargel, Bananen oder Kartoffeln, können ebenfalls die Nierenstimulieren und die Urinmenge erhöhen. Die Asparaginsäure im Spargel regt die Harnproduktion signifikant an.

Scharfe und saure Lebensmittel wie Pfeffer, Chili, Ingwer, Orangen, Limetten, Tomaten usw. können ebenfalls entwässernd wirken und zusätzlich Reizstoffe enthalten, die sich ungünstig auf die bereits gereizte Blase auswirken.

Viele Knollengemüse wie Karotten, Pastinaken, Sellerie, Petersilie usw. beeinflussen ebenfalls die geschwächte Blase ungünstig.

Blähende und stopfende Lebensmittel wie Kohl und Bohnen wirken indirekt auch auf die Blase, da sie den Beckenboden schwächen, was wiederum Harnverlust begünstigen kann.

Flüssigkeitszufuhr bei Blasenschwäche

Auch bei Blasenschwäche und Inkontinenz ist es trotz Bedenken vor starkem Harndrang entscheidend, den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen. Auf diese Weise bleiben die Organe optimal hydriert. Darüber hinaus benötigen die Nieren und die Blase Flüssigkeit, um ausreichend Harn zu produzieren und Krankheitserreger auszuspülen. Ein Mangel an Flüssigkeitszufuhr belastet die Blase zusätzlich.

Ein Richtwert für eine optimale Flüssigkeitszufuhr beträgt etwa 30 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Bei einer 65 Kilo schweren Person würde dies knapp zwei Liter pro Tag ergeben. Es ist ratsam, den Flüssigkeitsbedarf vorzugsweise mit Wasser oder ungesüßtem Tee (z.B. Rooibostee) zu decken.

Dennoch sollten bei Inkontinenz und schwacher Blase Kaffee, Schwarztee, Grüntee, Mate-, Birken- oder Brennnesseltee, Zucker, Süßstoffe, kohlensäurehaltige Getränke und insbesondere Alkohol vermieden werden, da sie die Harnproduktion erhöhen können.

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Ernährung bei Blasenschwäche und Inkontinenz