Was ist Harninkontinenz beim Mann?
Definition: Harninkontinenz
Als Harninkontinenz bezeichnet man alle Erkrankungen, bei denen Männer unfreiwillig Urin verlieren. Umgangssprachlich ist auch oft die Rede von einer Blasenschwäche. Harninkontinenz tritt bei Männern häufig mit steigendem Alter auf: In der Gruppe der über 65-Jährigen sind schätzungsweise 9 Prozent betroffen. Leider ist Harninkontinenz immer noch ein Tabuthema, über das nur selten gesprochen wird. Dabei gibt es mittlerweile eine ganze Reihe an effektiven Behandlungsmethoden und Therapien.
Inkontinenz und Blasenschwäche Mann: Die häufigsten Formen
Je nach Ursache und Symptomatik wird die Harninkontinenz bei Männern in verschiedene Arten eingeteilt, die oft auch unterschiedlich behandelt werden. Für die richtige Therapie ist es daher wichtig, vom Arzt eine genaue Diagnose zu bekommen.
Inkontinenz Männer: Belastungsinkontinenz
Bei einer schwachen Blase beim Mann handelt es sich etwa bei der Hälfte der Betroffenen um eine Belastungsinkontinenz. Das heißt, dass der Harnverlust in der Regel dann auftritt, wenn die Blase besonders belastet wird, weil Druck auf ihr lastet. Das geschieht, wenn sich beim Lachen, Husten, Niesen oder Heben von schweren Lasten der Bauchraum verkleinert und dadurch auf die Blase drückt. Bei einer schweren Inkontinenz bei Männern reichen bereits einfache Belastungen wie Gehen für einen Urinverlust aus.
Durch eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur oder einen geschädigten Schließmuskel kann die Blase dem erhöhten Druck nicht standhalten und der Urin läuft in kleinen Spritzern aus ihr heraus. Eine Belastungsinkontinenz tritt bei Männern vor allem mit zunehmendem Alter auf. Auch Übergewicht kann diese Form der Harninkontinenz begünstigen.
Inkontinenz Männer: Dranginkontinenz
Die Dranginkontinenz ist beim Mann neben der Belastungsinkontinenz die zweite wichtige Form der Inkontinenz. Sie betrifft nur etwa 12 Prozent aller Männer, die unter einer Harninkontinenz leiden und tritt deutlich häufiger bei Frauen auf. Betroffene leiden unter einem plötzlichen und unkontrollierbaren Harndrang und müssen dann sofort eine Toilette aufsuchen. Auf dem Weg dorthin verlieren sie tröpfchenweise Urin. Die Ursachen für eine Dranginkontinenz sind äußerst vielfältig – und dementsprechend auch die Therapie.
Inkontinenz Männer: Mischinkontinenz
Von einer Mischinkontinenz spricht man dann, wenn sich sowohl Symptome einer Belastungs- als auch einer Dranginkontinenz zeigen. Sie verlieren einerseits dann Urin, wenn großer Druck auf der Blase lastet, leiden aber andererseits auch unter starkem Harndrang und den Symptomen einer Reizblase. Mit etwa 40 Prozent aller unter Inkontinenz leidenden Männer ist die Mischinkontinenz bei ihnen die zweithäufigste Form.
Inkontinenz Männer: Überlaufinkontinenz
Eine Überlaufinkontinenz kommt besonders häufig bei Männern vor. Betroffene verlieren immer dann Urin, wenn ihre Blase sehr voll ist. Das schließt auch eine plötzliche Inkontinenz in der Nacht ein. Zu dieser nächtlichen Inkontinenz beim Mann kommt es, wenn die Harnröhre durch eine vergrößerte Prostata blockiert wird und sich die Blase nicht mehr vollständig entleeren kann. Aber auch eine zu schwache Blasenmuskulatur kann das Entstehen einer Überlaufinkontinenz begünstigen.
Inkontinenz Männer Ursachen
Es gibt verschiedene Ursachen für Männer Inkontinenz. Häufig hängen bei der Inkontinenz beim Mann die Symptome und Beschwerden mit der Prostata zusammen: Diese vergrößert sich im Alter und kann dadurch die Harnröhre einengen. Es kommt zu Probleme beim Wasserlassen: Es dauert länger, bis der erste Urin kommt, der Harnstrahl ist schwächer und teilweise tröpfelt Urin aus der Harnröhre nach. Oft kann die Blase nicht mehr vollständig entleert werden und es kommt zu einer Überlaufinkontinenz. Drückt die Prostata auch auf die Blase, kann außerdem eine Dranginkontinenz entstehen. Gerade eine starke Inkontinenz nachts ist bei Männern häufig auf die Prostata zurückzuführen.
Um die obenstehenden Beschwerden zu lindern, kann die Prostata operativ entfernt werden. Auch Prostatakrebs kann eine solche Operation erforderlich machen. Durch die Entfernung der Prostata bleibt allerdings ein Hohlraum im Unterleib zurück. Gerade im Alter, wenn die Muskulatur des Beckenbodens nicht mehr so stark ausgeprägt ist, kann sich die Lage der Blase dadurch verändern. Das hat zur Folge, dass der Schließmuskel die Harnröhre nicht mehr fest verschließen kann und eine Belastungsinkontinenz entsteht. Verletzungen der Nerven durch eine Operation an der Prostata können ebenfalls den Schließmuskel schwächen.
Weitere Ursachen für Inkontinenz bei Männern sind eine geschwächte Beckenboden- und Blasenmuskulatur. Bei beidem handelt es sich um eine typische Alterserscheinung, die selten bei Inkontinenz beim Mann in jungen Jahren vorkommt. Besonders häufig treten diese Inkontinenz Ursachen beim Mann im Zusammenhang mit Übergewicht, das zusätzlich auf die Blase drückt, und Diabetes, der die empfindlichen Nerven zur Steuerung der Muskulatur schädigt, auf.
Inkontinenz Mann: Die Symptome
Bei einer Harninkontinenz können Männer nicht mehr kontrollieren, wann und wie sie wasserlassen. Im Rahmen einer leichten Inkontinenz bei Männern gehen nur einige Tröpfchen Urin ab. Bei einer schweren Inkontinenz kann sich die Blase ungewollte vollständig entleeren. Die Situationen, in denen der Harnverlust auftritt, hängen von der Art der Inkontinenz ab.
Inkontinenz im Alter bei Männern geht außerdem häufig mit nächtlichem Harndrang einher, insbesondere, wenn es sich um eine Überlauf- oder Dranginkontinenz handelt. Nicht immer sind die Symptome auf den ersten Blick ersichtlich. Gerade bei einer leichten Inkontinenz dauert es eine Weile, bis ständig Urin in der Unterhose als Mann in Verbindung mit einer ernstzunehmenden Erkrankung gebracht wird – speziell wenn die Inkontinenz beim Mann jung auftritt.
Zu welchem Arzt bei Inkontinenz?
Haben Sie Probleme mit Ihrer Kontinenz und bei Inkontinenz nachts als Mann, wenden Sie sich am besten an eine Facharztpraxis für Urologie. Diese kennen sich bestens mit Erkrankungen der Nieren, Harnblase, Harnwegen und männlichen Geschlechtsorganen aus. Hier erhalten Sie Hilfe bei Inkontinenz für Männer in Form einer passenden Diagnose und einer an Ihre Beschwerden angepassten Harninkontinenz Therapie für Männer.
Den Urin nicht halten zu können ist für Männer oft belastend. Dabei ist Inkontinenz als Mann im Alter überhaupt nicht selten. Betroffene sollten sich daher nicht scheuen, zum Arzt zu gehen, wenn Sie vermuten, dass sie inkontinent werden oder sein könnten. Denn bei der Vielzahl an modernen Behandlungsmöglichkeiten ist eine Inkontinenz bei Männern nichts, mit dem Sie leben müssen.
Inkontinenz Therapie für Männer
Wer Urinverlust feststellt, fragt sich sicherlich: Was tun bei Inkontinenz bei Männern? Die Behandlung von Harnverlust beim Mann richtet sich nach den Ursachen der Blasenschwäche. Bei einer Dranginkontinenz helfen andere Behandlungsmethoden als bei einer Stress- oder Überlaufinkontinenz. Zu den am häufigsten eingesetzten Therapiemöglichkeiten gehören:
• Physiotherapie und Beckenbodentraining zur Stärkung der stützenden Beckenbodenmuskulatur
• Toiletten- und Miktionstraining, um die Blasenkapazität zu verbessern und plötzlichem Harndrang vorzubeugen bei Dranginkontinenz beim Mann als Therapie
• verschiedene Medikamente, die eine überaktive Blase beruhigen oder die Funktion des Schließmuskels der Blase verbessern
• operative Entfernung der vergrößerten Prostata, die auf Harnröhre und Blase drückt, lindert Inkontinenz für Männer nachts
• operative Stabilisation der Harnblase zur Stärkung des Schließmuskels
• operatives Einsetzen eines künstlichen Schließmuskels
• Implantierung eines Blasenschrittmachers
Kranus Lutera als Therapie bei häufigem Harndrang
Die Kranus Lutera App ist eine neuartige Form der Therapie bei Dranginkontinenz, die sich derzeit in der Zulassungsstudie befindet. Männer mit einer gesicherten Diagnose können bereits jetzt Zugang zur App und der 12-wöchigen Therapie mit multimodalem Ansatz bekommen. Im integrierten Blasentagebuch halten Sie Ihre Trink- und Urinmengen fest. Außerdem liefert Ihnen die App zahlreiche Ressourcen und therapeutische Inhalte rund um Beckenbodentraining, Blasentraining, Entspannungstechniken und Stressabbau. Jetzt registrieren und die Kontrolle über Ihrem Harndrang zurückgewinnen!
Inkontinenzhilfsmittel für den Mann
Oft dauert es einige Zeit, bis die richtige Behandlung für die Blasenschwäche bei Männern gefunden ist und anschlägt. In dieser Zeit sorgen sogenannte Inkontinenzhilfsmittel dafür, dass Sie der Harnverlust nicht bei Ihren täglichen Aktivitäten beeinträchtigt. Sogenannte Vorlagen und Pads werden in der Unterwäsche platziert und nehmen dort den abgegangenen Urin auf. Es gibt sie in verschiedenen Stärken und Dicken, passend für leichte und starke Inkontinenz bei Männern. Bei mittlerem Harnverlust und für Inkontinenz beim Mann nachts bieten sich auch saugfähige Einwegunterhosen an. Sie werden wie normale Unterwäsche getragen und danach entsorgt.
Häufige Fragen
Was ist Harninkontinenz?
Als Harninkontinenz bezeichnet man das ungewollte Verlieren von Urin. Je nach Form der Inkontinenz passiert dies, wenn die Blase zu voll ist, wenn Druck auf die Blase ausgeübt wird oder aufgrund plötzlichem und unkontrollierbarem Harndrang.
Welche Formen der Inkontinenz betreffen Männer am häufigsten?
Die Hälfte aller Männer, die von Inkontinenz betroffen sind, leidet unter einer Belastungsinkontinenz. Etwa 40 Prozent haben eine Mischinkontinenz, also sowohl Symptome einer Belastungs- als auch Symptome einer Dranginkontinenz. Im Zusammenhang mit einer vergrößerten Prostata leiden Männer überdurchschnittlich häufig unter einer Überlaufinkontinenz, weil sie die Blase nicht mehr vollständig entleeren können.
Welche Ursachen gibt es für die Inkontinenz beim Mann?
Häufigste Ursache für Probleme beim Wasserlassen und Inkontinenz ist bei Männern die Prostata. Sie vergrößert sich im Alter und kann dann auf die Harnröhre oder Blase drücken. Wird die Prostata aufgrund der Vergrößerung oder einer Krebserkrankung entfernt, destabilisiert der entstehende Hohlraum die Blasen und den Schließmuskel, was ebenfalls die Kontinenz beeinträchtigen kann.
Welche Symptome macht eine Inkontinenz bei Männern?
Neben dem Urinverlust bei Belastung oder in Kombination mit plötzlichem Harndrang leiden Männer häufig auch unter nächtlichem Harndrang. Mehr als einmal pro Nacht auf die Toilette zu müssen und Inkontinenz nachts bei Männern sorgen dafür, dass die Schlafqualität leidet und führen zu Müdigkeit, Gereiztheit und Stress. In Zusammenhang mit einer vergrößerten Prostata kommt es außerdem zu einem schwachen Harnstrahl und der Urin läuft nach beim Mann.
Zu welchem Arzt kann ich als Mann bei Inkontinenz gehen?
Männer wenden sich bei Inkontinenzproblemen am besten an einen Urologen oder eine Urologin. Diese können sowohl die Blase als auch die Prostata untersuchen und dadurch die Ursache für die Inkontinenz bestimmen und entsprechend behandeln.
Was hilft gegen Inkontinenz bei Männern?
Beckenbodentraining hilft nicht nur Frauen, sondern auch Männern, die unter Inkontinenz leiden. Indem der Beckenboden gestärkt wird, kann er die Blase besser stützen und dem Schließmuskel die Arbeit erleichtern. Des Weiteren kommen verschiedene Medikamente zur Stärkung des Schließmuskels zum Einsatz. Stellt sich keine ausreichende Besserung ein, kann im Rahmen einer Operation die vergrößerte Prostata entfernt, die Blase mit Bändern stabilisiert oder ein künstlicher Schließmuskel eingesetzt werden.