Der ultimative Leitfaden zu Blasenstörungen
Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Blasenentleerungsstörungen können das alltägliche Leben erheblich beeinträchtigen und sowohl physische als auch psychische Belastungen verursachen. In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie mehr über die verschiedenen Aspekte von Blasenentleerungsstörungen, einschließlich ihrer Symptome, Ursachen und möglichen Behandlungen.
Blasenentleerungsstörungen, auch bekannt als unfähige Harnblasenentleerung, treten auf, wenn die Blase nicht richtig oder vollständig entleert werden kann. Dieses Problem kann Männer und Frauen gleichermaßen betreffen und ist mit verschiedenen Symptomen verbunden.
Symptome von Blasenentleerungsstörungen
Die Anzeichen einer Blasenentleerungsstörung können vielfältig sein und umfassen:
Das Gefühl, dass die Blase nicht vollständig entleert ist.
Fehlendes oder nur schwaches Harndranggefühl.
Schwierigkeiten oder Unfähigkeit, die Blase zu entleeren.
Langsamer Harnfluss oder Tröpfeln des Urins.
Druckgefühl auf der Blase, obwohl die Blase nicht voll ist.
Häufige Harndrang, aber nur geringe Urinmenge wird ausgeschieden.
Ursachen von Blasenentleerungsstörungen
Oftmals können überaktive Blasen (englisch: "overactive bladder syndrome") zu den typischen Symptomen führen, ohne dass man dafür eine organische Ursache findet. Auch Unter- oder Überfunktionen des Detrusor-Harnblasenmuskels, Koordinationsstörungen der Muskulatur (Detrusor-Sphinkter-Dyssynergien) oder Innervierungsstörungen der Blase (neurogene Harnblasenfunktionsstörungen) sind mögliche Ursachen.
Entzündungen der Prostata (Prostatitis), der Harnröhre (Urethritis) oder der Harnblase (Zystitis) führen oft zu häufigem Urinieren und starkem Drang. Diese können, wenn sie unbehandelt bleiben, auch chronisch werden. Weitere Ursachen für Blasenentleerungsstörungen können Verengungen unterhalb der Blase sein, wie z.B. eine Harnröhrenstriktur (Verengung der Harnröhre, welche durch Prostata und Penis verläuft) oder Irritationen durch Steine oder Fremdkörper. Auch eine Verkleinerung des Blasenvolumens, beispielsweise nach einer Bestrahlung, kann ähnliche Beschwerden verursachen.
Bösartige Erkrankungen führen nur selten zu Blasenentleerungsstörungen. So ist Prostatakrebs (Prostatakarzinom) meistens symptomlos. Umso wichtiger ist die Prostatakrebsvorsorge. Auch Blasenkrebs fällt meistens durch Blut im Urin auf, in seltenen Fällen kann er aber auch zu Blasenentleerungsstörungen führen.
Im Fall von nächtlichem Urinieren (Nykturie) mit viel Urinausscheidung (Polyurie) können Ursachen wie eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz), ein Diabetes mellitus, ein erhöhter systolischer Blutdruck oder Störungen der Nierenfunktion (Niereninsuffizienz), ein Mangel des Antidiuretischen Hormons (ADH) ebenso wie Medikamente, die sich auf die Urinproduktion auswirken, dahinter stecken. Auch Schnarchen und Atemaussetzer in der Nacht (Schlaf-Apnoe) sind eng mit einer Nykturie verbunden. Hier empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung.
Weitere Ursachen, die zu Blasenentleerungsstörungen führen können oder die Symptome verschlimmern, sind übermäßiger Genuss von koffeinhaltigen Getränken, Alkohol, sehr große Trinkmengen (mehr als 2 Liter/Tag), Stress und andere psychische Faktoren. Wie Sie sehen, sind die möglichen Ursachen für Blasenentleerungsstörungen vielfältig, doch häufig steckt keine schwerwiegende Gefahr für Ihre Gesundheit dahinter. Dennoch klären Sie Symptome am besten mit Ihrem Arzt ab, damit Sie auf alle Eventualitäten vorbereitet sind und Sie sich voll auf Ihre Therapie zur Bekämpfung der Beschwerden konzentrieren können.
Behandlung von Blasenentleerungsstörungen
Die Behandlung von Blasenentleerungsstörungen hängt von den individuellen Ursachen und Symptomen ab. Hier sind einige Ansätze zur Behandlung:
Medikamente bei Blasenentleerungsstörung
In einigen Fällen können Medikamente helfen, die Blasenmuskulatur zu entspannen und die Harnblasenentleerung zu verbessern. Ihr Arzt kann Ihnen Medikamente wie Alpha-Blocker oder Muskarinrezeptor-Agonisten verschreiben, um die Blasenfunktion zu regulieren.
Kranus Lutera Therapie
Die Kranus Lutera Therapie umfasst verschiedene Übungen, die Sie im Laufe der Zeit erlernen werden. Im Blasentraining werden diese dann vereint und auf alltägliche Situationen bei Blasenentleerungsstörungen angewandt. So werden Sie unter anderem lernen, das Urinieren zu kontrollieren und die Intervalle zwischen den Toilettengängen zu verlängern. Dabei helfen Ihnen das Anspannen der Beckenbodenmuskulatur, mentales Training sowie bewusste Ablenkung und Verhaltensänderung. Durch diese Techniken werden Sie nach und nach das Fassungsvermögen Ihrer Blase steigern.
Durch das gezielte Hinauszögern des Wasserlassens lernt Ihre Blase mit der Zeit, nicht schon bei geringen Füllmengen Alarm zu schlagen. Tritt ein akuter Harndrang auf, so gilt es, diesen zu überstehen und auszuhalten. Häufig verschwindet das drängende Gefühl bereits nach nur 1-2 Minuten wieder, und Sie können noch einige Zeit Ihrer ursprünglichen Beschäftigung nachgehen, ohne auf die Toilette gehen zu müssen.
Im Rahmen des Blasentrainings werden Ihnen wöchentlich Aufgaben gestellt, die Sie in Ihrem Alltag umsetzen sollten. Einige davon haben Sie bereits kennengelernt. So geht es beispielsweise darum, ein Gefühl für die Füllung Ihrer Blase zu entwickeln, Situationen des akuten Harndrangs zu überstehen oder einen Ausflug machen zu können, ohne dabei auf die Toilette gehen zu müssen. Die Anforderungen werden im Laufe der Zeit gesteigert und sollten für Sie gut umsetzbar sein. Wichtig ist, dass Sie dranbleiben und die Methoden dauerhaft in Ihren Alltag integrieren.
Wie bei jedem Muskel gilt auch bei der Harnblase, dass regelmäßiges Training ausschlaggebend für den Fortschritt ist. Veränderungen in der Ernährung und Flüssigkeitszufuhr können die Symptome lindern. Ihr Arzt kann Ihnen Empfehlungen geben, wie viel Flüssigkeit Sie trinken sollten und welche Lebensmittel vermieden werden sollten.
Naturheilkunde und alternative Therapien
Einige natürliche Heilmittel und alternative Therapien können ebenfalls bei der Linderung von Blasenentleerungsstörungen hilfreich sein. Dazu gehören Kräuterpräparate, Akupunktur und Entspannungstechniken.
Blasenentleerungsstörungen können das tägliche Leben erheblich beeinflussen, aber es gibt viele Möglichkeiten, sie zu behandeln und zu bewältigen. Eine frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Behandlung können die Lebensqualität verbessern und Komplikationen vorbeugen. Wenn Sie Symptome einer Blasenentleerungsstörung bemerken, zögern Sie nicht, professionelle medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ihr Arzt wird Ihnen helfen, den besten Behandlungsplan für Ihre spezielle Situation zu erstellen.