Reizblase – Was tun?

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Reizblase Mann: Was tun?

Wer unter häufigem Harndrang leidet, weiß sich oft nicht anders zu helfen, als immer eine Toilette in Reichweite zu haben. Das sorgt schnell dafür, dass Unternehmungen keinen Spaß mehr machen und Betroffen lieber zu Hause bleiben. Dabei kann eine überaktive Blase heute oft effektiv therapiert werden. 

Was ist eine Reizblase?  

Von einer Reizblase beim Mann oder überaktiven Blase spricht man, wenn Menschen deutlich häufiger als normal eine Toilette aufsuchen müssen, ohne dass sie insgesamt mehr Urin produzieren. Dabei tritt der Harndrang oft sehr plötzlich mit einer starken Dringlichkeit auf – obwohl die Blase kaum gefüllt ist. Eine gereizte Blase kann in Kombination mit einer Dranginkontinenz auftreten. Das heißt, dass auf dem Weg zur Toilette bereits ungewollt kleine Mengen an Urin aus der Blase herauslaufen. 

Hinter einer überaktiven Blase steckt häufig eine Überempfindlichkeit der Dehnungsrezeptoren der Harnblase. Sie geben dann zu früh das Signal einer vollen Blase. Aber auch Medikamente oder Verletzungen durch Operationen rund um die Blase können die Signalgebung in Sachen Harndrang aus dem Gleichgewicht bringen.  

Wer ist betroffen?  

Schätzungen zufolge leiden in Deutschland zwischen zehn und 20 Prozent der Erwachsenen im mittleren Alter unter einer gereizten Blase. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer. Bei den Senioren leidet fast jeder Zweite unter einer überaktiven Blase. Leider trauen sich viele Betroffene leider noch immer nicht, zum Arzt zu gehen und ihre Beschwerden dort zu schildern. Dabei lässt sich eine überaktive Blase heute in den meisten Fällen gut behandeln. 

Diagnose  

Die Reizblase beim Mann ist in der Regel eine Ausschlussdiagnose. Das heißt, dass alle anderen Erkrankungen, die für die Symptome verantwortlich sein können, ausgeschlossen werden. Bleibt keine andere Erklärung übrig, geht der Urologe oder die Urologin von einer Blasenreizung aus. Den Anfang der Diagnostik bildet dabei ein persönliches Gespräch, in dem Sie Ihre Beschwerden schildern. Dafür ist es hilfreich, im Vorfeld ein Miktionsprotokoll inklusive der Trink- und ungefähren Urinmengen zu führen. Dabei gelten mehr als acht Toilettengänge zum Wasserlassen am Tag als deutliches Krankheitsanzeichen. 

Anschließend an das Gespräch erfolgen unterschiedliche körperliche Untersuchungen. Bei Männern mit Verdacht auf eine gereizte Blase ist vor allem die Prostata von Bedeutung: Ist sie vergrößert, kann sie auf die Harnblase und Harnröhre drücken und diese dadurch reizen oder einschränken. Mit einer Ultraschalluntersuchung kann der Arzt oder die Ärztin überprüfen, ob sich die Blase ordnungsgemäß entleert oder ob Reste in ihr verbleiben. Auch Blasensteine lassen sich mit einem Ultraschall ausschließen. 

Auch eine Urinprobe wird untersucht, um durch Keime verursachte Entzündungen als Ursache für den häufigen Harndrang auszuschließen. Zuletzt kann außerdem eine sogenannte urodynamische Untersuchung erfolgen. Hierbei wird mithilfe spezieller Sonden und Elektroden das Fassungsvermögen der Blase bestimmt sowie die Stärke des Blasenschließmuskels getestet. Ist hier alles in Ordnung, liegt die Reizblase als Ursache für die Beschwerden nahe. 

Reizblase Symptome  

Hauptsächlich leiden Menschen mit einer gereizten Blase unter plötzlich auftretendem Harndrang, der so stark ist, dass er sich nicht unterdrücken lässt. Betroffene müssen dann sofort zur Toilette, weil sie ansonsten die Kontrolle über ihre Blase verlieren könnten. Weitere typische Reizblase Symptome beim Mann sind: 

• Dranginkontinenz mit Verlust einiger Tropfen Urin bei plötzlichem Harndrang 

• häufige Toilettengänge, mehr als achtmal am Tag, bei normaler Urinmenge 

• nächtliches Aufwachen durch starken Harndrang (Nykturie) 

• Blasenhypersensitivität mit Harndrang bereits bei kleiner Füllmenge 

• verminderte Blasenkapazität 

• Überaktivität des Blasenmuskels 

Manchmal verursacht die Reizblase auch Schmerzen. Insgesamt sind die Symptome bei einer Reizblase beim Mann ähnlich denen einer Blasenentzündung – mit dem Unterschied, dass sie nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft auftreten. Viele Betroffene schränken die Beschwerden stark ein, weil sie sich kaum noch trauen, das Haus zu verlassen, aus Angst, in der Öffentlichkeit nicht rechtzeitig eine Toilette aufsuchen zu können. Die Folge sind Ängste und depressive Verstimmungen. Das macht es besonders wichtig, bei Anzeichen für eine Reizblase beim Mann so früh wie möglich zum Arzt zu gehen. 

Wie entsteht eine Reizblase?  

Die Entstehung und Reizblase Ursachen sind derzeit noch nicht vollständig erforscht. Das liegt unter anderem daran, dass das Entstehen und die Steuerung von Harndrang ein komplexer Prozess sind: In der Harnblase sitzende Dehnungsrezeptoren registrieren es, wenn sich die Blase füllt und leiten dann entsprechende Signale ans Gehirn weiter. Normalerweise registrieren Menschen ab einer Füllmenge von 150 bis 250 ml einen leichten Harndrang, der kontinuierlich zunimmt, bis man bei etwa 350 bis 450 ml schließlich zur Toilette muss. 

Eine Reizblase beim Mann kann entstehen, wenn die normale Funktionalität an einer oder mehreren Stellen gestört ist. Mögliche Faktoren dabei können sein: 

• Überempfindlichkeit der Rezeptoren in der Blasenwand 

• Schäden an der Blasenwand machen diese überempfindlich 

• Fehlfunktion der Regelkreise im Gehirn durch Krankheiten oder Medikamente 

• Überaktivität des Blasenmuskels, der sich reflexartig zusammenzieht und Druck auf die Blase ausübt 

• Verminderung der Blasenkapazität, zum Beispiel durch eine vergrößerte Prostata 

Reizblase: Anatomische Veränderungen und Entzündungen  

Die Harnblase ist aus mehreren Schichten aufgebaut. Ganz innen befindet sich eine Schutzschicht aus Glykosaminoglykanen, die daher auch GAG-Schicht genannt wird. Ihre Aufgabe ist es, die Blasenwand vor reizenden Abfallstoffen aus dem Urin und vor Bakterien zu schützen. Ist sie beschädigt, beispielsweise durch häufige Blasenentzündungen oder altersbedingten Abbau, wird die darunterliegende Blasenwand gereizt und reagiert daher empfindlicher. Die in ihr befindlichen Rezeptoren senden zusätzliche Signale ans Gehirn, die sich dort mit den Signalen der Dehnungsrezeptoren der Blasenwand zu einem plötzlichen Harndrang summieren. Diese Ursache für eine Reizblase beim Mann kann auch im Rahmen einer chronischen Blasenentzündung auftreten. 

Sowohl eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die bei fast allen Männern im Alter von 50 Jahren und mehr auftritt, als auch ein Blasen- oder Prostatatumor können auf die Blase drücken und dadurch deren Volumen verkleinern. Die Blase muss sich bereits bei einer geringen Füllmenge mehr ausdehnen, wodurch die Dehnungsrezeptoren in der Blasenwand aktiv werden und Harndrang-Signale ans Gehirn senden.  

Reizblase: Neurologische Erkrankungen  

Es gibt eine ganze Reihe an neurologischen Erkrankungen, die das Entstehen von Harndrang entweder während der Signalweiterleitung oder direkt im Gehirn aus der Balance bringen können. Dazu gehören zum Beispiel: 

• Morbus Parkinson 

• Multiple Sklerose 

• Folgen eines Schlaganfalls 

• Nervenschäden durch Diabetes mellitus 

Außerdem können auch bestimmte Medikamente in die Signalweiterleitung und -verarbeitung eingreifen und dadurch zu einer Reizblase beim Mann führen oder diese begünstigen.  

Reizblase Therapie 

Die Behandlung einer Blasenreizung hängt natürlich einerseits von den spezifischen Beschwerden ab. Andererseits spielt auch die vermutete Ursache eine Rolle: Verursachen Medikamente oder eine andere Grunderkrankung die überaktive Blase, sollten diese zuerst therapiert werden. Erst wenn das geschehen ist und die Symptome nach wie vor anhalten, kommen spezifische Therapiemaßnahmen zum Einsatz. Dabei wird zuerst versucht, die überaktive Blase natürlich zu behandeln, bevor Medikamente verschrieben werden. 

Beckenbodentraining und Blasentraining  

Der Beckenboden ist eine Muskelschicht, die sowohl die Organe im Bauchraum als auch die Blase und die Harnröhre stützt. Im Alter verliert sie häufig an Elastizität und Kraft. Dadurch kann die Blase absinken, was sowohl den Verschlussmechanismus beeinträchtigen als auch zu Reizungen führen kann. Beim Beckenbodentraining wird der Beckenboden zuerst gefühlt, um zu lernen, die meist unbewusst funktionierenden Muskeln dort gezielt anzusteuern. Anschließend werden diese mit rhythmischem An- und Entspannen langsam trainiert.  

Anfänger sollten dabei zu Beginn am besten mit einem erfahrenen Physiotherapeuten oder einer Physiotherapeutin zusammenarbeiten. So können sie sicher sein, dass sie die richtigen Muskeln anspannen und den gewünschten Effekt erzielen. Im Laufe der Zeit können sie die Übungen dann zuhause selbstständig durchführen. In Studien hat sich Beckenbodentraining als effektive Therapie bei einer Reizblase beim Mann erwiesen: Bei neun von zehn Betroffenen kann es die Symptome einer überaktiven Blase deutlich lindern und beispielsweise die Zeit zwischen zwei Toilettengängen von zwei auf knapp dreieinhalb Stunden erhöhen. Allerdings braucht es etwa vier Wochen regelmäßiges Training, bis sich die Verbesserungen zeigen. 

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der konservativen Therapie und Reizblase Behandlung ist das sogenannte Blasen- oder Toilettentraining. Darum geht es darum, die überempfindlichen Rezeptoren in der Blasenwand an eine normale Füllmenge und Dehnung zu gewöhnen. Betroffene führen ein Miktionsprotokoll und finden zuerst heraus, welche Zeitspanne üblicherweise zwischen ihren Toilettengängen liegt. Anschließend können sie die Reizblase trainieren, indem sie diese Abstände verlängern, um ihren Harndrang wieder zu normalisieren. 

Kontrolle der Trinkmenge/ Miktionstagebuch 

Eine Überempfindlichkeit der Rezeptoren in der Blasenwand kann auch durch falsche Gewohnheiten antrainiert werden: Wer ständig auf Toilette geht, trainiert seine Blase falsch. Ist sie dann doch einmal stärker gefüllt, reagieren die Rezeptoren überempfindlich auf die Dehnungsreize und senden sofort starke Signale ans Gehirn. Ein Miktionstagebuch hilft zu erkennen, wann Betroffene ohne Not zur Toilette gehen und hilft, sich wieder normale Abstände anzugewöhnen. Gerade wer durch seine Reizblase nachts zur Toilette muss, kann dies unter Umständen mit einer Einschränkung der Trinkmengen am Abend reduzieren. 

Wärme 

Wärme kann die Blasenmuskulatur entspannen und fördert die Durchblutung. Ist unter anderem ein überaktiver Blasenmuskel für die Blasenreizung verantwortlich, können eine warme Wärmflasche oder Wärmepflaster diesen entspannen und dadurch ein gutes Mittel gegen eine Reizblase beim Mann sein. Medikamente, die die Reizblase entkrampfen, erzielen eine ähnliche Wirkung. 

H3: Meiden von bestimmten Lebensmitteln  

Einige Lebens- und Genussmittel begünstigen eine Reizblase beim Mann: Nikotin, Kaffee, Tee, kohlensäurehaltige Getränke oder Alkohol und scharfe Gewürze können die Symptome einer überaktiven Blase verschlechtern. Wer den Verdacht hat, dass die Ernährung einen wesentlichen Einfluss auf die Symptomatik hat, führt am besten für einige Zeit ein Ernährungstagebuch. Darin werden alle Mahlzeiten und Getränke sowie die Toilettengänge des Tages vermerkt. Nach einiger Zeit lassen sich dann Zusammenhänge zwischen verschiedenen Lebensmitteln und der Ausprägung der Beschwerden erkennen. 

Alternativ können Betroffene auch alle eventuell reizenden Lebensmittel von ihrem Speiseplan streichen und sie dann nach und nach wieder einführen. So lässt sich gezielt erkennen, welche Gewürze, Getränke oder Genussmittel die Symptome verschlimmern und welche keine Auswirkung auf die gereizte Blase haben. 

Entspannung und Achtsamkeitsübungen  

Stress kann ein wichtiger Faktor sein, wenn es um die Entstehung oder Verschlechterung der Symptome einer Reizblase geht. Denn durch die Ausschüttung von Adrenalin, Cortisol und anderen Stresshormonen wird auch die Erregbarkeit der Rezeptoren in der Blasenwand erhöht. Diese senden dann vermehrt Signale ans Gehirn, was plötzlichen Harndrang begünstigt. 

Mit Entspannungsmethoden oder Achtsamkeitstraining lernen Betroffene, besser abzuschalten und sich im Alltag gezielt zu entspannen. Bekannte und bewährte Verfahren sind beispielsweise die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson oder Autogenes Training. Beide Methoden können Männer um die Reizblase zu behandeln in einem entsprechenden Kurs oder im Selbststudium mit Büchern oder Hörbüchern erlernen. Regelmäßig angewendet, senken sie das allgemeine Stresslevel und helfen beim gezielten Abschalten. 

Medikamente gegen Reizblase  

Helfen weder Veränderungen im Lebensstil noch Beckenbodentraining gegen die Reizblasen Symptome, können auch bestimmte Medikamente zum Einsatz kommen. Mittel der Wahl sind hier sogenannte Antimuskarinika, auch Anticholinergika genannt. Sie hemmen die Übertragung der Signale von der Blase ans Gehirn und beugen dadurch plötzlichem Harndrang vor. Da sie auch einige Nebenwirkungen, beispielsweise einen trocknen Mund, Verstopfung oder sogar Sehstörungen, haben, werden sie aber nur dann verschrieben, wenn eine konservative Therapie keine ausreichende Besserung gebracht hat. 

Schlägt auch diese Therapie der Blasenreizung nicht ausreichend an, besteht noch die Möglichkeit, Medikamente direkt in die Blase zu injizieren. Mit Hyaluronsäure und bestimmten Proteinen lässt sich so der Wiederaufbau einer beschädigten GAG-Schicht anregen, was die Beschwerden vieler Patienten mit gereizter Blase deutlich verbessert.  

Alternativ kann eine Injektion von Botulinumtoxin, unter dem Namen Botox bekannt als Anti-Faltenmittel, die Signalgebung aus der Blasenwand verringern und dadurch die Beschwerden stoppen. Das Mittel wird aber vom Körper abgebaut, sodass eine Spritze nur etwa neun bis zwölf Monate anhält. Danach muss die Behandlung wiederholt werden. 

Als letztes Mittel kommt die sogenannte Neuromodulation zum Einsatz. Durch das Einsetzen von Elektroden an den für den Harndrang zuständigen Nerven lässt sich dieser gezielt steuern. Für einen derart gestalteten Blasenschrittmacher sind allerdings eine oder mehrere Operationen nötig. Auch eine operative Vergrößerung der Blase kann in Betracht gezogen werden. 

Lutera: Die digitale Therapie 

Die Kranus Lutera App ist eine einfache und moderne Art einer konservativen Therapie der Reizblase bei Männern. Sie wird einfach vom Arzt verordnet und ist dann für die Patienten kostenlos. Die Anwendung enthält ein digitales Miktionstagebuch, dass die eingegebenen Daten auch grafisch aufbereitet und damit den Überblick über den derzeitigen Stand und Therapieerfolge erleichtert. Gleichzeitig gibt die App praktische Tipps zu Drangkontroll-Strategien und unterstützt Betroffene dadurch beim Blasentraining. Auch tägliches Beckenbodentraining und Physiotraining gehören zu den evidenzbasierten Inhalten und Therapieanleitungen. 

Die Therapieinhalte und wertvollen Hintergrundinformationen zur Blasenreizung werden wöchentlich bereitgestellt, sodass Betroffene nicht mit einer Informationsflut überfordert werden. Gleichzeitig sorgen wöchentliche Therapieziele für die nötige Motivation und Erfolgserlebnisse, die die Therapietreue verbessern und dabei helfen, die Beschwerden langfristig zu reduzieren.

Häufig gestellte Fragen  

Wie kann man eine Reizblase beruhigen?  

Es gibt eine Vielzahl an Therapiemöglichkeiten und -ansätzen zur Behandlung einer gereizten Blase. Zu den wichtigsten gehört tägliches Beckenbodentraining zur Verbesserung der Funktion des Schließmuskels, das bei neun von zehn Betroffenen nach vier Wochen zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome führt. Weitere wichtige Maßnahmen sind Blasentraining zur Verlängerung der Abstände zwischen den Toilettengängen sowie eine gesunde Ernährung ohne reizende Lebensmittel und gezielte Entspannung bei einer Reizblase durch Stress. 

Wie lange dauert es, bis eine Reizblase weg ist?  

Regelmäßiges Beckenbodentraining zeigt nach etwa vier Wochen seine Wirkung, während das Streichen reizender Lebensmittel und Entspannungsübungen häufig schon nach wenigen Tagen zu einer Verbesserung führen. Nicht immer lässt sich eine Reizblase heilen. Mit den entsprechenden Methoden lässt sich aber häufig eine deutliche Verbesserung der Beschwerden, und damit der Lebensqualität, bewirken. 

Wie merkt man, dass man eine Reizblase hat?  

Eine gereizte Blase äußert sich mit häufigem starkem Harndrang, sowohl tagsüber als auch nachts. Wer häufiger als achtmal am Tag oder zweimal in der Nacht auf die Toilette muss, sollte mit seinem Hausarzt oder der Hausärztin über seine Beschwerden reden und sich zu einer Arztpraxis für Urologie überweisen lassen. Dort kann dann die Diagnose Reizblase gestellt oder eine andere Erklärung für die Symptome gefunden werden. 

Welche Medikamente helfen bei einer Reizblase?  

Zur Therapie einer Reizblase kommen häufig Anticholinergika zum Einsatz. Sie hemmen die Reizweiterleitung von der Blase zum Gehirn und können dadurch den plötzlichen und starken Harndrang trotz kaum gefüllter Blase stoppen. Stellt sich mit den Anticholinergika keine ausreichende Besserung ein, können Aufbaupräparate für die innere Schutzschicht der Blasenwand oder Botulinumtoxin gegen die überempfindlichen Rezeptoren in die Blase injiziert werden. 

Reizblase: Was hilft sofort?  

Eine überaktive Reizblase kann stress- oder ernährungsbedingt sein. Dann sollten reizende Lebensmittel weggelassen und gezielte Entspannung in den Alltag eingeführt werden. Bei Männern drückt im Alter häufig eine vergrößerte Prostata auf die Blase, was deren Kapazität verringern und sie überempfindlich machen kann. Mit regelmäßigem Beckenbodentraining und Blasentraining können Sie Ihre Blase und deren Schließmechanismus gezielt stärken und dadurch Ihre Reizblase beruhigen. 

Was ist eine Reizblase?  

Von einer Blasenreizung oder überempfindlichen Blase spricht man dann, wenn Betroffene häufig auf die Toilette müssen, ohne dass die Gesamtmenge an Urin dabei erhöht ist. Dabei handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose, wenn kein anderer Auslöser für die Beschwerden infrage kommt als eine überempfindliche Blasenwand oder Probleme bei der Signalweiterleitung und -verarbeitung im Gehirn. 

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Was bedeutet „häufiger Harndrang“?

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Häufiger Harndrang beim Mann